Türkei: Bundesregierung fordert Schutz deutscher Bundeswehrangehörige


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Nachdem es zu einem Übergriff auf deutsche Bundeswehrsoldaten in der Türkei gekommen ist, fordert man seitens der Bundesregierung den Schutz von den dort stationierten Angehörigen der Bundeswehr ein. Das gastgebende Land Türkei müsse gewährleisten, dass die Sicherheit der Soldaten, wenn sie sich etwa in Städten bewegen, gegeben sei.

Es würde nicht akzeptabel sein, wenn die Kritik an der Präsenz in der Türkei in Gewalt umschlägt, so ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Bei dem Vorfall seien Bundeswehrsoldaten in ziviler Bekleidung bedrängt und auch angepöbelt worden, hieß es.

Dies von einer etwa 40-köpfigen Gruppierung, welche möglicherweise organisiert gewesen ist. Mit der türkischen Seite wolle man diesen Vorfall nun aufarbeiten und Lehren daraus ziehen.

Ebenfalls gab der Sprecher zu dieser Sache an, dass den Soldaten Säcke (in denen sich weißes Pulver oder Puder befand) über den Kopf gestülpt wurden, wobei jene "Geste" an die Festnahme türkischer Soldaten durch US-Truppen im Irak im Jahr 2003 erinnern würde.

Innerhalb des Zwischenfalls hätten sich die Angehörigen der Bundeswehr in Geschäfte geflüchtet. Da auch türkische Militärangehörige dabei waren, wurde wohl eine weitere Eskalation verhindert, heißt es - Verletzte hätte es nicht gegeben.

Medienberichten zufolge hätte die türkische Gruppe "Union der türkischen Jugend" (TGB; tgb.gen.tr) - zug. zur linksnationalistischen Partei IP - den Protest organisiert, es wurden demnach 42 Demonstranten festgenommen.

Nachdem der TGB-Chef Ilker Yücel wieder freigelassen wurde, erklärte man auf der Internetseite der Gruppe, dass die Türkei kein NATO-Territorium sei. TGB-Aktivisten haben in den vergangenen Jahren mehrfach ausländische Soldaten und Touristen attackiert und ihnen Säcke über den Kopf gezogen.

Passanten in Iskenderun sagten laut türkischen Medienberichten, die Demonstranten hätten die deutschen Soldaten für US-Bürger gehalten. Die Angreifer erklärten, für sie sei unerheblich, ob es sich um Deutsche oder um US-Bürger handelt, schließlich seien die Soldaten Mitglieder der Nato.

  
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