URENCO

Die beiden deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE wollen sich Medienberichten zufolge nach der deutschen Atomwende (Kernkraftausstieg oder Atomverzicht) von ihrer Beteiligung am Urankonzern Urenco (Hauptsitz in Marlow, Großbritannien) trennen.
Derzeit würde man Käufer für die Anteile suchen, hieß es an diesem Montag seitens der niederländischen Regierung. Diese ist ebenfalls am Urankonzern Urenco beteiligt. Zuletzt wurde auch bekannt, dass wohl zudem die britische Regierung einen Verkauf ihrer Beteiligung "prüft".
Nach derzeitigem Stand würden als Interessenten der französische Atomkonzern Areva und die Finanzinvestoren KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co. / USA) und CVC (CVC Capital Partners / Luxemburg) gehandelt, heißt es in Finanz- und Branchenkreisen.
Die AREVA-Gruppe ist ein französischer Industrie-Konzern, der auf dem Gebiet der Herstellung, des Verkaufs usw. von Energieerzeugungsanlagen tätig ist. Sein bei weitem größtes Geschäftsfeld ist dabei die Nukleartechnik. Hier ist der Konzern Weltmarktführer.
In Deutschland beschäftigt sich Areva, bis vor kurzen dort noch unter dem Namen Multibrid bekannt, jedoch zum größten Teil mit dem Bereich der erneuerbaren Energien, also baut und verkauft Windkraftanlagen.
In einem Bericht der "Sunday Times" hieß es auch, dass möglicherweise der japanische Toshiba-Konzern Interesse anmelden könnte. Eine Sprecherin des niederländischen Wirtschaftsministeriums gab an, dass die beiden deutschen Energiekonzerne bereits mit möglichen Käufern sprechen würden, heißt es bei der Agentur Reuters.
Hier machte man auch deutlich, dass die Niederlande selbst wohl keinen Verkauf ihres Anteils in Betracht ziehen werden. Die Energiekonzerne RWE und E.ON halten über die gemeinsame Tochter Uranit 33 Prozent an Urenco, die übrigen Anteile kontrollieren die Niederlande und Großbritannien.
Einem Bericht von Handelsblatt zufolge, machten entsprechende Berichte über den Absprung von RWE und E.ON bereits seit einigen Monaten die Runde. Hier schreibt man, dass sich die beiden deutschen Versorger wegen der deutschen Atomwende und das schwächelnde Gasgeschäft bis Ende 2013 von Beteiligungen in einem Volumen von über zehn Milliarden Euro trennen wollten. (mehr hier)
