Studie: Bei zahlreichen Eltern kommt die Familie wegen der Arbeit zu kurz


Familie

Aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Versicherers Cosmos Direkt geht hervor, dass gut ein Drittel der Eltern sehen, dass die Familie hinter der Arbeit zurückstehen muss. Den Zahlen zufolge gaben die befragten und erwerbstätigen Eltern an, dass die Familie wegen des ausgeübten Berufs häufig zu kurz kommt.

Bei knapp zwei Drittel der befragten Eltern mit Kindern bis 16 Jahren zeigte sich, dass die Arbeit das familiäre Miteinander beeinträchtigt. Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) gab man an, dass der Arbeitgeber sie dabei unterstützen würde, die Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Bei 32 Prozent der Befragten zeigte sich jedoch, dass man sich mehr Engagement in diesen Belangen wünsche.

Mit 72 Prozent wurde recht deutlich gemacht, dass man sich mehr Zeit für Partner und Nachwuchs wünschen würde. Auf der anderen Seite gaben hingegen nur 21 Prozent an, dass sie sich mehr Zeit für die Verwirklichung im Beruf wünschten.

Etwa 88 Prozent der befragten Eltern waren der Meinung, dass die Förderung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Arbeit wichtig sind. Recht hoch fiel diesen Zahlen zufolge auch die Zustimmung für mehr Betreuungsplätze aus, nämlich mit 81 Prozent.

Eine stärkere Unterstützung des Staates wünschen sich sogar 83 Prozent der Befragten. Auf der anderen Seite seien für 42 Prozent der Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, finanzielle Hilfen wichtig.

Zwar gibt es in Deutschland ab dem 1. August einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren, doch die Kitas platzen aus allen Nähten - etwa 220 000 Plätze fehlten nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Stichtag 1. März 2012, um die gesetzliche Vorgabe zu erfüllen.

Im September zeigte sich bereits, dass sich der Job-Stress immer mehr ins Familienleben hineinfrisst. Hier hieß es, dass sich viele Mütter und Väter über zu wenig Zeit für die Kinder beklagen würden. Der Anteil der Dreijährigen, die einen Kindergarten oder eine vergleichbare Einrichtung besuchen, lag in Deutschland im Jahr 2010 bei 89 Prozent. Bei den Vier- und Fünfjährigen waren es je 96 Prozent. (mehr hier)

Dauerstress im Job mindert die Gedächtnisleistung. Mit möglicherweise irreversiblen Folgen: Das Risiko, an Demenz zu erkranken, nimmt im Alter zu. Die Stresshormone führen langfristig sogar zu physiologischen und anatomischen Veränderungen im Hirn. (mehr hier)

  
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