(C) Oriez, 2008, Bild: Wikipedia (public domain)

Die US-Investmentbank Goldman Sachs gehört trotz der Krise zu den Gewinnern dieser. Mit dem Ausbruch der Krise ist für Goldman nicht unbedingt ein Schaden entstanden. Nachdem im September 2008 Lehman Brothers in die Pleite rutschte, war auch der größte Gegenspieler von Goldman beseitigt.
Man richtete seitens Lehman Brothers zwar einen Hilferuf an die US-Regierung, dass man gerettet werden will, doch diese lehnte ab. Hier sprach sich der ehemalige Finanzminister Hank Paulson gegen die Rettung aus. Vor seiner Karriere als Finanzminister war er Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs.
Dies muss nichts, kann aber viel bedeuten. Mit Blick auf die AIG (American International Group) war es ebenfalls so, dass jene ins Trudeln gerieten. Hier sah es jedoch ein wenig anders aus. Wäre AIG pleite gegangen, dann hätte man bei Goldman etwa 10 Milliarden verloren.
Dem Problem nahm sich Paulson höchstpersönlich an. Die AIG wurde mithilfe von Steuergeldern gerettet und Goldman verlor keinen Cent. Hier hatte Paulson auch gefragt, wie man mit den Schulden verfahren solle, die AIG bei Goldman hatte. Die Außenstände erhielten ein "abgegolten", wofür die US-Regierung, bzw. der Steuerzahler, Milliarden an Dollar zahlte.
Aus der Finanzkrise ging die Investmentbank gestärkt hervor, ja, als Gewinner. Nachdem Obama als neuer US-Präsident ins Amt gehievt wurde, wollte man eigentlich "Reformen" durchsetzen, welche auch das Finanzsystem beträfen.
Diese Reformen waren jedoch nichts mehr als leere Versprechen, da Goldman unter anderem auch sehr gut mit der US-Gesetzesmaschinerie vernetzt ist und es versteht die eigenen Interessen durchzusetzen.
Mit Blick auf die Federal Reserve (FED) war und ist zu beobachten, dass die weiteren Milliarden Dollar, welche in den "Markt" gepumpt werden, hauptsächlich den Banken zugute kamen/kommen. Im vergangenen September startete man das QE3, welches ein Volumen von über 600 Milliarden US-Dollar erreicht und damit die bisherige Geldflut bei weitem übertrifft.
Mit dem Programm wolle man durch den Ankauf von Wertpapieren die Börsenkurse manipulieren, bzw. in offizieller Aussprache: "stützen". Auch die Zinsen sollen entsprechend auf einem niedrigen Niveau gehalten werden. Man wolle die Offenmarktpolitik der Notenbank erst dann stoppen, wenn sich die Konjunktur erholt hätte. Dies kann jedoch dauern.
Genau wegen dieser Geldgeschenke der FED ging auch das Jahr für Goldman Sachs mit einem satten Gewinn zu Ende - im vierten Quartal 2012 konnte GS Einnahmen in Höhe von 9,24 Milliarden US-Dollar einfahren. Seitens verschiedener Analysten rechnete man maximal mit 7,91 Mrd. US-Dollar.
Mit Blick auf das Jahr konnte die Investmentbank einen Gewinnsprung von 68 Prozent einfahren, von 4,44 auf 7,475 Milliarden US-Dollar. Der Chef von Goldman, Lloyd Blankfein, bekam im Jahr 2012 einen Bonus von 13,3 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Der größte Teil dieses Gewinns, etwa 70 Prozent, wird in Wertpapieren ausgezahlt.
In einem Bericht der FT hieß es dazu, dass sich die Gesamtsumme der Bonuszahlungen inkl. der Bargeldzahlung auf etwa 19 Millionen US-Dollar beläuft, hierbei ist das "normale" Jahresgehalt von zwei Millionen US-Dollar noch nicht enthalten. Doch nicht nur Lloyd Blankfein bekommt entsprechende Gaben, auch andere Banker von Goldman Sachs werden beglückt worden sein.
