Bundeswehr: EuroHawk absolviert ersten Testflug erfolgreich


(C) Rekke, 2011, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

Nach einer Mitteilung von Cassidian.com hätte die Aufklärungsdrohne EuroHawk ihren ersten Testflug ohne Probleme abgeschlossen. Dem Bericht nach ist die Drohne vom Flughafen Manching gestartet und in militärisch kontrollierten Luftraum auf 15.000 Meter Flughöhe aufgestiegen. Dort begann eine dreistündige Erprobung der SIGINT-Nutzlast.

Der Testflug wurde mit der Landung in Manching positiv abgeschlossen, heißt es. Auch sei man der Auffassung, dass die EuroHawk-Drohne mit dem Testflug bewiesen hätte, dass eine Missionsfähigkeit gegeben ist. Die benannte Nutzlast (SIGINT; die nachrichtendienstliche Informationsgewinnung, beispielsweise aus abgehörten Funksignalen, deutsch etwa: Fernmelde- und Elektronische Aufklärung) von Cassidian, welche Kommunikationssender und Radarstrahlen aufspüren soll, werde nun in der Bodenstation Nienburg untersucht.

Die Aufklärungsdrohne EuroHawk solle den deutschen Streitkräften im Einsatz eine unabhängige Überwachung, rund um die Uhr, aus der Luft ermöglichen, so die Stellungnahme der EuroHawk GmbH. Jene ist ein Joint Venture von Cassidian/EADS und Grumman Northrop.

Durch den positiv absolvierten Testflug würde nun auch der Zeitpunkt näher rücken, dass die deutsche Bundeswehr vier weitere Großdrohnen bestellen muss, damit so wieder eine kontinuierlich vollziehbare SIGINT-Überwachung über Deutschland aufgenommen werden kann.

Bei der Luftwaffe heißt es: Kontinuierliche luftgestützte Überwachung und Aufklärung großräumiger Interessengebiete bis in die Tiefe des Einsatzgebiets trägt erheblich zur Verbesserung des Lagebilds und Entscheidungsqualität auf allen Führungsebenen bei.

Mit der Einführung von UAS erhalten die deutschen Streitkräfte neue, aus aktuellen und zukünftigen Einsätzen nicht mehr wegzudenkende Funktionalitäten für die Bereiche Überwachung sowie Lage-, Ziel- und Wirkungsaufklärung.

Die Luftwaffe trägt durch die Integration von UAS in den Verbund Aufklärung, Führung, Wirkung und Unterstützung im Rahmen streitkräftegemeinsamer vernetzter Operationen maßgeblich zu einer teilstreitkraftübergreifenden Leistungssteigerung bei.

Offiziellen Angaben zufolge werden die begehrten Drohnen für den Regelbetrieb in Jagel (Schleswig-Holstein) beim Aufklärungsgeschwader Immelmann stationiert. Die Flughöhe solle über der Nordsee erreicht werden, wobei dann auf einer Ellipse rund 30 Stunden lang über Deutschland geflogen werden soll. Die Hauptachse werde demnach auf der Strecke Cuxhaven/Nürnberg liegen.

Die neuen EuroHawks sollen die Aufklärungsflugzeuge des Typs Breguet Atlantic ersetzen, welche außer Dienst gestellt sind. Im Unterschied zur herkömmlichen SIGINT-Aufklärung, bei der auf einem Flug mehrere Arbeitsschichten von Überwachungsspezialisten auf verdächtige Signale aus dem Osten lauschten, bleiben die Spezialisten und ihre Computer auf dem Boden.

Für den Prototyp der Drohne zahlte die Bundeswehr, Medienberichten zufolge, 570 Millionen Euro. Insgesamt seien für die Beschaffung von der EuroHawks 1,2 Milliarden Euro eingeplant. Da die Drohne feindliche Raketen- oder Radarstellungen aufspüren und zugleich auch Radio- und Fernsehsendungen mitschneiden kann, liegt ihr künftiges Einsatzgebiet wohl in Kriegs- und Krisenregionen.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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