(C) Norbert Hüttisch, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Nach Ansicht des deutschen Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer müssten externe Wirtschaftsprüfer und Anwälte ermitteln, wer für das Desaster am neuen Berliner Hauptstadtflughafen verantwortlich ist. Hierzu gab er an, dass sämtliche Haftungsfragen und Verantwortlichkeiten geklärt werden sollen, was auch für das Flughafenmanagement und den Aufsichtsrat gelte.
Mit Blick auf den erneut verschobenen Eröffnungstermin gab er zu verstehen, "am Ende kann 2014 rauskommen, genauso aber ein anderes Datum". Auf einen neuen Eröffnungstermin wolle er sich nicht festlegen, da es in der Planung zahlreiche Änderungen geben muss.
Auch schließe er Schadenersatzforderungen nicht aus, sagte er gegenüber "Bild am Sonntag". Zudem könne er sich vorstellen, dass der Flughafen noch vor der Eröffnung "erweitert" wird. Hierzu sagte der Bundesverkehrsminister:
"In Tegel und Schönefeld haben wir rund 25 Millionen Passagiere im Jahr. Mit dem BER können wir 27 Millionen bewältigen. Das heißt: Der BER ist von Anfang an stark ausgelastet. Wir können den Terminalbereich aber deutlich ausbauen, für zusätzlich zehn Millionen und mehr Passagiere".
Nach einem letzten Bericht des Magazins "Focus" hätten die Anteilseigner die Flughafengesellschaft finanziell enger an die Leine genommen, obwohl diese bereits von Liquiditätsengpässen bedroht ist. Anstatt der eigentlich angedachten finanziellen Hilfen in einem Volumen von 325 Millionen Euro, hätten diese am Freitag nur 191,6 Millionen Euro überwiesen.
Wegen der Verschiebung des Eröffnungstermins muss zudem der Parallelbetrieb des alten Flughafens Berlin-Tegel aufrecht erhalten werden. Dies könnte weitere Kosten, bis zum nächstmöglichen Inbetriebnahmetermin des neuen BER-Flughafens, von 120 Millionen Euro bedeuten.
Zuletzt hatte Meinhard von Gerkan, der Architekt des neuen Berliner Großflughafens, die Arbeit der Flughafengesellschaft laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" als "großangelegte Täuschung" kritisiert. Die Manager hätten mit ständigen Umbauwünschen den Bauablauf "regelrecht zerschossen", zitierte man in dem Blatt.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
