Spionage: USA können europäische Nutzerdaten abgreifen und auswerten


(C) Christian M, 2005, Bild: Wikipedia (s; WI; gemeinfrei)

Wegen der sogenannten "Anti"-Terrorgesetze der US-Administration kann von behördlicher Seite aus auf Daten europäischer Bürger zugegriffen werden, sobald jene cloudbasierte Dienste in den USA verwenden und dort Daten abspeichern, heißt es in zwei Studien die dem Europäischen Parlament vorliegen.

Hinter vorgehaltener Hand können die USA, über den global agierenden Geheimdienst NSA, aber "überall" zugreifen, um das an dieser Stelle anzumerken. Über drei Ecken wurde etwa der bekannte AES-Verschlüsselungsstandard etabliert, und zum Masseneinsatz durch die NSA mit abgesegnet. Wie logisch ist es, dass ein solcher Nachrichtendienst die Welt mit einer Verschlüsselung beschenkt, damit dieser die Daten schwerer erlangen kann?

Viele mögen das sicherlich nicht glauben, doch geht es bei der NSA generell um "Wissen". Mit Blick auf die benannten Studien habe man seitens der Autoren herausgefunden, dass die USA durch diese Datenspeicherungsmöglichkeit in der Cloud dazu in der Lage sind, dass europäische Bürger auf massive Weise überwacht werden können.

Bei den "Anti"-Terrorgesetzen der USA handelt es sich um den sogenannten Patriot Act und den Foreign Intelligence Surveillance Amendment Act (FISAA). Jene würden auch ermöglichen, dass eine Massenüberwachung europäischer Bürger durchführbar ist, heißt es.

Die beim EU-Parlament vorliegenden Studien deuten nun darauf hin, dass man dringenden Handlungsbedarf sieht, den Schutz der Privatsphäre der Europäer zu gewährleisten. Die eine Studie stammt vom Centre D'Etudes Sur Le Conflits, eine zweite vom Centre for European Policy Studies.

Bei diesen geht es um die Fragestellung, wie sich "Cloud Computing" auf den Datenschutz auswirkt. Von der EU stellte man die Frage, ob die Cyberkriminalität mit der Zunahme von Cloud Computing ebenfalls im Ansteigen begriffen sei.

Die Studien kommen dabei zu dem Ergebnis, dass man sich nicht vor Cyberkriminalität in Acht nehmen müsse, in erster Linie sei vielmehr die Überwachung durch US-Behörden Anlass zur Besorgnis.

Es heißt, dass sobald Daten in Cloud Computing Systemen auf Servern in den USA liegen, US-amerikanische Behörden rechtliche Schritte unternehmen können, welche sie zu einer Überwachung der Daten ausländischer Nutzer befugen würde - ohne dass eine Person davon etwas mitbekommt.

Zum Beispiel die Firma Morpho, welche niederländische biometrische Pässe produziert, gehört zu einem Unternehmen, welches auch in den Vereinigten-Staaten tätig ist. Hier sei ein Zugriff auf die Daten durchaus möglich. Die umsetzbare Praxis der USA würde entsprechend gegeben sein, doch die EU hätte nicht angemessen darauf reagiert, wird bemängelt.

Daraus wird an die Parlamentarier der EU die Empfehlung abgeleitet: "sich um Rechtssicherheit beim Cloud Computing zu kümmern". Hierfür seien Verhandlungen mit den USA notwendig, in denen klargestellt werden muss, dass auch Europäer ein „Menschenrecht auf Privatsphäre“ hätten. Auch müssten "deutliche Warnungen" an die Nutzer von Cloud-Diensten übermittelt werden, um diesen den Sachverhalt überhaupt bewusst zu machen.

Derzeit errichtet der US-amerikanische Geheimdienst NSA (National Security Agency) ein „gigantisches Rechenzentrum“, infolgedessen warnte der Whistleblower William Binney (ehemaliger NSA-Mitarbeiter) im Dezember auf dem Chaos Computer Club-Kongress ausdrücklich vor einer Überwachung durch die USA.

  
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