Japan: Geldschleusen werden geöffnet - Gefahren am Horizont


(C) urawa, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nachdem die japanische Regierung eine neue Geldflut beschlossen hat, womit das BIP des Landes künstlich um zwei Prozent gesteigert und gleichzeitig 600.000 neue Jobs geschaffen werden sollen, war man an den Börsen in guter Laune, zumindest kurzfristig.

Seitens des Premierministers Shinzo Abe nannte man die beschlossene Maßnahme einen "mutigen Wechsel", hin zu einer Wirtschaftspolitik, welche durch Wohlstand durch Wachstum geprägt sei - so zumindest die eigene Darstellung zu dieser Sache.

Dabei kann das Wort "Mutig" durchaus Anwendung finden. Der Wert des Yen wird mit diesem Beschluss weiter an Wert verlieren. Die Gesamtschulden von Japan liegen bereits bei 220 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Doch der neu gewählte Abe nimmt eine Inflation gerne in Kauf, wenn man seinen Äußerungen Glauben schenken darf.

Mit dieser "Maßnahme" wolle man die japanische Wirtschaft aus der fünften Rezession in 15 Jahren befreien. Dazu solle unter anderem die Finanzspritze in einem Umfang von zehn Billionen Yen beitragen.

Rund vier Billionen Yen sollen vor allem zum Wiederaufbau der Regionen eingesetzt werden, welche durch das Erdbeben und Tsunami im Jahr 2011 am schwersten getroffen wurden, so ein Bericht in der Financial-Times. Ein Drittel der "Spritze" gehe an die japanische Industrie, deren Wettbewerb man fördern wolle.

Das restliche Geld soll den Sozialversicherungssystemen und den Bildungseinrichtungen zur Verfügung stehen. Zu diesem benannten Paket wolle die japanische Regierung weitere 2,8 Billionen Yen für das Rentensystem aufbringen, schreibt man.

Nach der Verkündung der "Spritze" sank der YEN im Verhältnis zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Verschiedene Experten sehen mit den Maßnahmen nur einen schwach-positiven Effekt für die japanische Wirtschaft.

Seitens der japanischen Regierung wird zwar spekuliert, dass Investitionen aus dem Ausland stattfinden, doch es besteht die Gefahr, dass die Maßnahmen zu einer neuen Finanzblase führen werden. Nach einem möglichen Crash drohen dann regelrechte Massenpleiten in Japan.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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