(C) David Croll, 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Um das billionenschwere Liquiditätspolster aufzubauen, haben die Banken weltweit nun vier Jahre mehr Zeit für den Aufbau dieses bekommen. In einer nächsten Bankenkrise sollen damit Pleiten vermieden werden.
Am vergangenen Sonntag hatte der Baseler Ausschuss für die Bankenaufsicht beschlossen, dass die Banken die angestrebte Liquiditätsquote erst bis 2019 schrittweise aufbauen müssen. Zuvor sollte dies eigentlich schon 2015 umgesetzt sein.
Bis zu diesem Zeitpunkt seien aber nun 60 Prozent der Reserven ausreichend, heißt es. Die Aufseher würden neben Firmen- und Staatsanleihen auch Hypothekenpapiere und unter bestimmten Voraussetzungen sogar Aktien als Liquiditätsreserven anerkennen.
Im Vorfeld gab es von verschiedenen Seiten her Befürchtungen, dass die Banken durch die eingeschränkte Kreditvergabe die Konjunktur abwürgen könnten, müssten sie die Mindest-Liquiditätsquote wie geplant einhalten.
Denn Liquidität vorzuhalten, ohne dass sie etwa für Kredite eingesetzt wird, sei teuer. Die neue Übergangsfrist wird nun aber sicherstellen, so der britische Notenbankchef Mervyn King, dass der neue Liquiditätsstandard auf keinen Fall die Fähigkeit des globalen Bankensystems beeinträchtigen wird, die konjunkturelle Erholung zu finanzieren.
Der Baseler Ausschuss zeigte dabei auch auf, dass den weltgrößten Instituten bis Ende 2011, nach den geltenden Kriterien, etwa 1.8 Billionen Euro als flüssige Mittel fehlten, damit die LCR erfüllt werden kann.
Zwei Drittel dieser Summe entfielen auf die europäischen Institute. Händler verwiesen auf eine positive Entscheidung des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht für den Sektor. Auf diese sei zwar schon gehofft worden, sie dürfte aber die Stimmung für Finanzwerte weiter verbessern.
Bis 2015 müssen die Banken nun lediglich 60 Prozent des ursprünglich geplanten Puffers bereithalten. Die entsprechende LCR-Quote soll zum 1. Januar 2015 erst bei 60 Prozent des insgesamt vorgesehenen Liquiditätspuffers liegen.
Bis zum Jahr 2019 sollen die Banken dann ihre LCR-Quote für die Mindest-Liquiditätsreserven schrittweise auf die vollen 100 Prozent erhöhen. Die Aufseher weltweit arbeiten mit Hochdruck an neuen Vorgaben für die Finanzbranche, mit denen eine Krise wie in den Jahren 2008/2009 verhindert werden soll.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)