Viele Mediziner in Deutschland haben unzureichende Deutschkenntnisse


(C) Smial, 2007, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

Zahlreiche Mediziner in Krankenhäusern hätten schlechte Deutschkenntnisse, beklagte nun der Präsident der Berliner Ärztekammer, Günther Jonitz. Es würden sich die Beschwerden häufen, bei denen angeführt wird, dass man sich nicht mehr mit dem Arzt verständigen könne. Im Deutschlandradio hieß es außerdem, dass viele Chefärzte berichteten, dass sie sich nur noch mit einem Drittel der Mitarbeiter auf Deutsch unterhalten könnten.

Dies stellt im Bereich der medizinischen Versorgung durchaus ein Problem dar. Außerdem würde durch das Verständigungsproblem auch die Patient-Arzt-Beziehung belastet werden, was auch Hauptgrund dafür sei, wenn in der Behandlung etwas schief geht. Ebenfalls sei es ein Problem, dass zahlreiche Ärzte, welche gut und fließend Deutsch sprechen, mehr und mehr von der unmittelbaren Patientenversorgung abgezogen würden.

Diese müssten dann Berichte und Arztbriefe schreiben, da sie besser Deutsche sprechen/schreiben können. Damit würden die Risiken insgesamt ansteigen, sagte der Berliner Ärztekammerpräsident. Mit Blick auf das Gesundheitswesen sei deutlich zu beobachten, dass hier eine „Ökonomisierung“ vonstattengeht. Mittlerweile sei es so, dass eine „richtig miese Gesundheitspolitik“ gefahren wird, welche zu viel Wert auf Zahlen und wirtschaftliche Erträge legt.

Dabei würden jedoch die Menschen im System vergessen werden. Viele der deutschen Ärzte und Krankenschwestern würden sich diese Zustände nicht mehr bieten lassen und weggehen. Wer noch kann, der geht weg, in andere Länder wie etwa in die Schweiz. Dort würde er als Arzt oder als Krankenschwester angesehen sein. Aber auch in den Niederlanden, Frankreich, England oder Skandinavien seien die Zustände wesentlich besser als in Deutschland.

Durch die Abwanderung der Ärzte und Krankenschwestern entsteht natürlich eine zu füllende Lücke. Diese wird dabei mit Ärzten/Krankenbediensteten und anderem Personal gestopft, welches aus anderen Ländern zuströmt, wo es meist noch schlimmer zugeht.

Seitens der Gewerkschaft der Klinikärzte in Deutschland, der Marburger Bund, teilte man bereits im November vergangenen Jahres mit, dass die deutschen Bundesländer unterschiedliche, teils gar stark voneinander abweichende, Verfahren zum Nachweis von Deutschkenntnissen hätten. Man forderte auf der Hauptversammlung die Kultusminister und Gesundheitsminister auf, gemeinsame Regelungen zu treffen, die auf anerkannten Sprachprüfungen beruhen.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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