(C) CDC/James Gathany, 1994, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

In einer aktuellen Studie an Mäusen zeigt sich, dass die sogenannte Artemisia-Pflanze besser gegen Malaria hilft, als das auf dem Kraut beruhende Medikament. In der US-Studie (University of Massachusetts; pub. Zeitschrift "Plos One") gab man den Mäusen zermahlene Blätter der Pflanze, wobei sich zeigte, dass die natürliche Gabe des Wirkstoffs die Malaria-Erreger eher abtötete als das Arzneimittel.
Mit diesen Ergebnissen kann die Malaria-Therapie deutlich günstiger gestaltet werden, besonders in den Entwicklungsländern, wo die Krankheit ein großes Problem ist. Weltweit sehen sich mehr als hundert Millionen Menschen mit Malaria konfrontiert. Schon im Jahr 2009 starben nach Angaben der WHO etwa 800.000 Menschen an der Krankheit. Für die Behandlung zieht man Präparate mit dem Wirkstoff Artemisinin heran, der auf dem Einjährigen Beifuß (Artemisia annua) beruht.
Der Wirkstoff aus der Pflanze wird in einem aufwendigen Prozess heraus isoliert. In den Medikamenten kommt er dabei auch mit anderen Substanzen kombiniert zur Anwendung. Insgesamt sind die Medikamente für die Entwicklungsländer zu teuer. Aus diesem Grund hat man auch die Forschung vorangetrieben, wie gut natürliche Wirkstoffe gegen die weit verbreitete Infektionskrankheit anschlagen.
In den Untersuchungen verglich man die Wirkung an den Mäusen, durch Gabe von reinem Artemisinin und getrockneten zermahlenen Blättern, welche mit dem Erreger Plasmodium chabaudi infiziert waren. Dieser Erreger befällt zwar Nagetiere, doch teilt er sehr viele Eigenschaften mit den Erregern die den Menschen befallen. Innerhalb der Untersuchungen stellte man fest, dass die Einnahme des Naturprodukts innert 12 bis 72 Stunden deutlich bessere Erfolge herbeiführte, als reines Artemisinin (Medikament) – bei gleichem Wirkstoffgehalt.
Die deutlich bessere Wirkung der Pflanze führte man darauf zurück, dass die Mäuse nach der Gabe, im Vergleich zum Medikament, etwa 40 Mal mehr Artemisinin im Blut hatten. Auch andere Substanzen sind in den getrockneten zermahlenen Blättern enthalten, welche gegen Malaria helfen.
Dazu zählen unter anderem mind. sechs sog. Flavonoide, bei denen sich zeigte, dass sie zusammen mit Artemisinin wirken, um so Malaria-Parasiten abzutöten. Die Forscher schreiben, dass sich die Stoffe in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken. Es besteht also eine innere Dynamik, wozu ein Medikament nicht in der Lage ist.