Psychische Erkrankungen: Immer mehr Frührentner wegen Depressionen und Co.


(C) The Yorck Project, 1594-1596, Caravaggios; Narziss, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

Das Thema der Frühverrentung kommt nun wegen neuer Zahlen wieder in die breiteren Medien. Immer häufiger seien der Grund für solche Frühverrentungen psychische Erkrankungen, heißt es. So wurden im Jahr 2011 etwa 41 Prozent der Anträge auf eine sog. Erwerbsminderungsrente mit Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychologischen Zuständen begründet, so ein Bericht der "Welt am Sonntag" der sich auf Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) stützt.

Zurückblickend auf das Jahr 2000 lag der Anteil durch psychische Erkrankungen bei 24 Prozent, bis zum Jahr 2010 ist er auf etwa 39 Prozent angestiegen und erreicht zuletzt ein neues Rekordniveau. Damit sind derartige psychische Erkrankungen mittlerweile der häufigste Grund für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf, sogar noch vor Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Vergleich zum Jahr 2008 sei die Zahl der Arbeitnehmer die in Rente gingen, wegen solcher psychischen Erkrankungen, von 57.400 auf 73.200 angestiegen, was einem Zuwachs von 28 Prozent entspricht. Dabei machte man in der DRV-Statistik deutlich, dass besonders Frauen betroffen sind. Von den Frauen, die frühzeitig arbeitsunfähig werden, hätten 48 Prozent psychische Erkrankungen.

Mit Blick auf die Männer liegt der Anteil bei etwa 32 Prozent. Auch die Gewerkschaften hatten sich zuletzt in die Thematik eingefügt. Hier sieht man den stetig anwachsenden Druck/Belastungen am Arbeitsplatz als Grund für die Zunahme derartiger psychischer Erkrankungen.

Stress und Hetze am Arbeitsplatz sind mittlerweile derart hoch, dass sie die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten gefährden, hieß es seitens Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Mit Blick auf kleinere Unternehmen seien psychische Belastungen aber eher kein Thema, da das innere Arbeitsklima deutlich besser ist, als in größeren Unternehmen.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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