Depressionen: Gute Laune, auch ohne Medikamente


(C) darcyadelaide, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Zahlreiche Menschen greifen bei depressivem Verhalten gleich zur Chemiekeule und konsumieren, teils auch massiv, Medikamente. Dass damit neue Probleme verkettet sind, sollte bekannt sein. Doch was kann man bei Depressionen auch tun, ohne gleich auf Medikamente zurückzugreifen?

Es ist durchaus normal, dass das Leben eine einzige Berg- und Talfahrt ist. Wenn Personen "Dauerhappy" oder "Dauerdepressiv" sind, dann liegen ggf. pathologisch tiefgreifende Probleme vor, bei denen möglichst professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Schlechte Tage hat jeder, da nimmt sich der arme Schlucker nicht viel vom stinkreichen "Sack". An dieser Stelle wollen wir auch nicht von schweren Depressionen sprechen, sondern eher von den „normalen“ im Leben.

Schon der Erfinder und Staatsmann Benjamin Franklin sagte einst, dass die einzigen Dinge, vor denen man im Leben nicht weglaufen kann, der Tod und die Steuern sind. Doch er hat etwas vergessen, nämlich die Traurigkeit.

Führende Psychiater sehen das genauso und schlagen vor, dass man der Traurigkeit nicht entfliehen sollte, man sollte sich ihr stellen. Die düsteren Momente des Lebens sind meist vorübergehender Natur. Sie sollten also nicht traurig darüber sein, dass Sie traurig sind. Denn Selbstmitleid hilft generell nicht weiter.

Ist man in einer depressiven Phase, dann sollten Sie nicht Zuhause umher hängen und sich selbstbemitleiden, dies macht sie meist nur noch deprimierter. Sie sollten etwas unternehmen. Was sollte das sein? Das ist eigentlich egal, Hauptsache Sie kommen aus der depressiven Haltung heraus.

Ein Spaziergang oder ein paar Runden mit dem Fahrrad drehen wären schon mal geeignete Lösungen. Aber auch andere Aktivitätsmerkmale, wie der Besuch eines Freundes, Schach spielen oder ein gutes Buch lesen, können weiterhelfen. Was man hingegen nicht als Aktivität versteht, ist, sich vor die Glotze zu hängen.

Vielen Menschen hilft auch ein Gespräch weiter. Das muss nicht immer gleich der Gang zu einem teuren Psychologen sein, auch eine vertraute Person wird Ihnen sicherlich gerne zuhören. Reden Sie sich die Seele frei und schütten Sie ihr Herz aus.

Dabei sollten Sie nicht in der Traurigkeit die Tränen zurückhalten. Wenn Ihnen danach ist, weinen Sie und halten Sie die Tränen nicht aus reiner Peinlichkeit zurück. Weinen kann erleichtern, besonders dann, wenn Sie wissen warum Sie weinen.

Viele Menschen wissen manchmal auch gar nicht warum Sie eigentlich traurig sind. Eine narzissmusfreie Selbstanalyse kann helfen. Setzen Sie sich in Ruhe hin und überlegen Sie, warum Sie sich so schlecht fühlen. Das Wissen um die Ursache der Traurigkeit kann Sie zur Lösung Ihres Problems einen großen Schritt näher bringen.

Auch sind zahlreiche Menschen über etwas nicht Erreichtes traurig. Bereits in der Kindheit haben wir verschiedene Wunschvorstellungen von unserem späteren Leben. Ideen und Träume, welche aber sicherlich nicht alle umsetzbar sind. Wenn man nicht gelernt hat dies zu akzeptieren, können psychologische Defizite auftreten und sich in manchen Fällen gar tief eingraben. Wer unrealistische Ziele unbedingt erreichen will, der wird über kurz oder lang depressiv, vielleicht auch Schlimmeres. Sich selbst eingestehen, dass etwas nicht geklappt hat, obwohl man alles dafür tat, ist eine gesunde Selbsteinschätzung und kann dabei präventiv gegen Depressionen helfen.

Auch haben zahlreiche Studien belegt, dass Sport Depressionen lösen kann. Es kann durchaus eine gute Methode sein, um so seelische Spannungen zu lockern. In manchen Fällen kann auch eine künstlerische Betätigung helfen. In depressiven Stimmungen greifen Sie zu Blatt und Pinsel und malen sich so den Frust von der Seele.

Ein gefestigter und gesunder Geist ist immer hilfreich. Zu optimistisch oder zu kritisch ist immer schlecht. Viele neigen zur Selbstmanipulation, durch extern eingetragene Impulse aus den Medien oder dem näheren Umfeld. Viele wissen aus den äußeren Formungsprozessen heraus bald selbst nicht mehr, wer sie eigentlich sind – ist kein gesundes Selbstbild vorhanden.

Nehmen Sie Ihre Gedanken ruhig mal kritisch unter die Lupe. Dann werden Sie ggf. feststellen, dass ihr Kummer vielleicht gar nicht so schlimm ist, wie Sie sich diesen selbst einreden.

Das Leben in unserer hektischen Zeit ist so zu sehen, dass mittlerweile viele Menschen an Depressionen leiden. Sehr viele wollen die Probleme mit teils heftigen Medikamenten übertünchen. Doch meist bleibt es beim Übertünchen, gelöst wurde nicht wirklich ein Problem - sondern nur zugekleistert.

Stress kann durchaus der Grund für Depressionen sein. Entspannung und sich selbst ein wenig Ruhe gönnen, vor allem im Kopf abschalten, sollte hier oberstes Gebot sein. In solchen Stimmungsphasen sollten Sie auch keine wichtigen Entscheidungen angehen. Schreiben Sie sich diese auf und handeln Sie sie ab, wenn die depressive Phase vorüber ist, da Sie sonst am Ende noch Fehlentscheidungen treffen.

Schlechte Stimmung, ggf. mit depressivem Charakter, ist bei zahlreichen Menschen Grund sich etwas Gutes zu tun, etwa Einkaufen gehen. Beim Einkaufen selbst haben Sie vielleicht Spaß, doch wenn es an die Kasse geht, vergeht dieser meist genauso schnell. (Bei Kaufsucht ist es etwas anderes, hier freuen sich Personen gar über das ausgegebene Geld)

Was ebenfalls bei depressiven Stimmungen zu beobachten ist, ist der Gang zum Kühlschrank, dem viele erliegen. Frustfressen kann dabei aber nicht die Lösung des psychologischen Problems sein. Ganz im Gegenteil sogar. Denn die zugelegten Pfunde werden später neues Potential für neue Depressionen mit sich bringen. Bei einem unwiderstehlichen Bedürfnis auf Essen, sollten Sie an die frische Luft gehen, zumindest aber weit weg vom Kühlschrank oder anderen Vorratsverstecken.

Ebenfalls ist eine richtige Ernährung wichtig, denn diese hat u.a. direkten Einfluss auf die seelische Verfassung. Vor allem viel Vitamin B und verschiedene Arten von Aminosäuren sollten im Bedarfsfall zugeführt werden. Wenn Sie sich "am Boden" fühlen, also "down" (bei leichten Depressionen) sind, können Sie am Morgen auf nüchternen Magen etwa 1000 bis 3000 Milligramm der Aminosäure L-Tyrosin und circa eine halbe Stunde später eine Tablette mit Vitamin-B-Komplex nehmen. Das L-Tyrosin wird dabei im Gehirn zu Noradrenalin umgewandelt, was die positive Stimmung fördern kann. Das Vitamin B, besonders B6, benötigt der Körper für den Aminosäure-Stoffwechsel. Hierbei sei natürlich anzumerken, dass Sie zuvor Ihren Arzt fragen sollten, bevor Sie diese Möglichkeit nutzen.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch für "Depressionen")

  
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