(C) Cheon Fong Liew, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Um sich vor der realen Welt zu flüchten, hängen immer mehr Menschen vor Smartphones und Co. ab. In der fiktiven virtuellen Welt ist alles besser und vor allem bunter. In „sozialen“ Netzwerken etwa schwirren ominöse Bildchen umher, die irrationale Sprüche inne haben, zahlreiche „Apps“ beglücken einen Tag und Nacht – aber auch andere virtuelle Dinge reihen sich in den „normalen“ Alltag ein. Die Massen freut es.
Um die narzisstische Kompensation in der virtuellen nahen Ferne zu suchen, um vor sich selbst zu flüchten und in eine Scheinwelt einzutauchen, sind zahlreiche Menschen mittlerweile stundenlang jeden Tag damit beschäftigt, in der virtuellen Welt die vollkommene Befriedigung für ihr Leben zu erhalten.
Dabei manipuliert die fortschreitende Digitalisierung die Menschen immer mehr. Sich selbst als manipuliert anzusehen, ist dabei für viele ein Ding der Unmöglichkeit. „Die anderen sind schlimm, aber doch nicht ich“ – wobei die anderen genau das gleiche von sich meinen.
Mit Smartphones (u.a.) tragen immer mehr Individuen Wanzen und Peilsender mit sich herum, welche etwa Ortsinformationen für Dritte sichtbar machen können.
Auch die direkten Gefahren durch eine ständige Vernetzung in ein Suchtverhalten zu verfallen, haben viele nicht auf dem „Sender“. Die Realität ist schwierig, die virtuelle Scheinwelt um einiges angenehmer. Dieses Verhalten hat aber durchaus auf die Realität Auswirkungen. Das menschliche Verhalten hat sich in den vergangenen Jahren dabei sehr verändert.
Heute vergisst man eher seinen Hausschlüssel, als seinen Zugang zur bunten Scheinwelt, das Smartphone/Tablet - so Thomas R. Köhler gegenüber Pressetext, Autor des Buches "Der programmierte Mensch". Zahlreiche Menschen liefen aus reiner Bequemlichkeit heraus Gefahr, nur einen Ausschnitt der Realität wahrzunehmen.
Mit Blick auf die "Inhalte" verschiedener Onlinedienste, welche mit dem ständigen Begleiter Smartphone/Tablet konsumiert werden, sei es dabei folgendermaßen: "Es spielen jedoch auch gewisse Detailaspekte eine Rolle, wie beispielsweise Spielmechanismen", erläutert der Experte. Sogenannte "Gamification" bilde wie beim Spielen ein gewisses Suchtverhalten.
So würden verschiedene Internetdienstanbieter suchtbildende Mechanismen in ihre Software einbauen, womit der jeweilige Nutzer manipuliert werden kann, um ihn etwa an einen Dienst zu binden. Hier würde der Nutzer oft in dem Glauben sein, dass ihm alles zu seinen Gunsten angeboten wird.
Mit Blick auf die Smartphones/Tablets ist dabei etwa auch die Gefahr gegeben, dass Mobilfunk-, App- oder Onlineanbieter ortsbasierte Daten abgreifen und nutzen. Dazu sagte Köhler: "Das ist wie Internet-Tracking, nur dass hier persönlichere Daten gesammelt werden, wie zum Beispiel, wo ich im realen Leben gerade bin, arbeite und was ich in der Freizeit mache".
Das benannte Buch: "Der programmierte Mensch - Wie uns Internet und Smartphone manipulieren", des Autors Thomas R. Köhler, können Sie bei Interesse unter der folgenden Quelle beziehen
Bild-Quelle: flickr (symbolisch)
