Pakistan: Impfungen gegen Polio vorerst im ganzen Land gestoppt


(C) CDC/GOV USA, 2002, Bild: Wikipedia (public domain)

Da es zuletzt mehrere Angriffe auf Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerks mit tödlichem Ausgang gegeben hatte, stellen UNICEF und auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) vorerst Impfungseinsätze gegen die Kinderlähmung in Pakistan ein.

Hierzu gab man an, dass nicht nur in einzelnen Regionen des Landes die Impfungen ausgesetzt worden sind, sondern man habe die Polio-Impfkampagne im ganzen Land ausgesetzt, so ein offizieller Sprecher von UNICEF.

Dies als direkte Reaktion darauf, da eine neue Angriffsserie gegen Mitarbeiter der Organisation zu beobachten war - zuletzt wurden Anfang dieser Woche drei Mitarbeiter erschossen. Zusammengenommen kamen am Montag und Dienstag sechs Mitarbeiter der Organisation ums Leben.

Dabei sei anzumerken, dass die Kinderlähmung in Pakistan noch recht weit verbreitet ist. Aus diesem Grund hatte die pakistanische Regierung am vergangenen Montag eine neue Impfkampagne gegen die Krankheit gestartet.

Viele Eltern in Pakistan hegen dabei eher eine ablehnende Haltung gegen solche Impfungen. Dies hängt auf der einen Seite mit dem religiösen Glauben zusammen, auf der anderen Seite misstraut man aber auch in zahlreichen Fällen ausländischen Menschen, welche "an die Kinder ran wollen".

Das Misstrauen gegen derartige Massen-Impfkampagnen ist dabei zuletzt stark angestiegen, nachdem bekannt wurde, dass der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA eine falsche Impfkampagne gegen Hepatitis in Abbottabad durchführen ließ. In diesem Zusammenhang wurde Ende Mai ein pakistanischer Arzt wegen seiner direkten Beteiligung an der angeblichen Impfkampagne zu 33 Jahren Haft verurteilt.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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