Nach Razzia bei der Deutschen Bank - Mitarbeiter aus U-Haft entlassen


(C) Melkom, 2004, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Nachdem in der vergangenen Woche eine Razzia bei der deutschen Großbank "Deutsche Bank" durchgeführt wurde, ist nun einer der in Haft genommenen Mitarbeiter wieder auf freiem Fuß. Ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft sagte dazu, dass er aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, da von dem Beschuldigten keine Gefahr mehr ausgehen würde.

Er könne die Ermittlungen nicht mehr beeinflussen - wie etwa durch die Vernichtung von Beweismitteln. Weiter sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, dass die Entlassung am vergangenen Dienstagabend erfolgte. Er war wegen der möglichen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft genommen worden, hätte also ggf. Beweise vernichten oder Zeugen manipulieren können.

Am Donnerstag der vergangenen Woche hatte das Amtsgericht von Frankfurt am Main eine Untersuchungshaft für vier der fünf bei der Razzia festgenommenen Mitarbeiter der Deutschen Bank angeordnet, wobei einer der beschuldigten Personen aus gesundheitlichen Gründen nicht in Haft genommen wurde, da haftunfähig.

Letzte Woche Mittwoch erfolgte die Razzia in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bank. Außerdem wurden auch Büros und Wohnungen in Düsseldorf und Berlin durchsucht.

Die Generalstaatsanwaltschaft gab dabei zu verstehen, dass gegen die Deutsche Bank wegen des Verdachts auf Geldwäscherei, Steuerhinterziehung und auch versuchte Strafvereitelung ermittelt wird, insgesamt seien davon 25 Mitarbeiter direkt betroffen.

Auch die Vorstandsmitglieder Jürgen Fitschen und Stefan Krause stehen im Visier der Justiz, hier laufen ebenfalls Ermittlungen - da diese die Umsatzsteuererklärung für das Jahr 2009 unterzeichnet hatten.

Zuletzt hieß es dabei in verschiedenen Medienberichten, dass Fitschen einen Anruf beim Ministerpräsidenten Hessens getätigt hatte, um sich gegen das massive Aufgebot von schwerbewaffneten Polizeibeamten zu beschweren. Dafür erntete der Co-Vorstandschef teils harsche Kritik.

Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, sagte gegenüber der FAZ: "Es ist bestürzend, dass ein Bankvorstand glaubt, durch eine Telefonat Einfluss auf die Unabhängigkeit der Justiz nehmen zu können...ein solches Vorgehen eines Wirtschaftsführer zeigt ein grundlegendes Missverständnis des Gewaltenteilungsprinzips".

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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