Mehr Ostdeutsche sehen Wessis kritisch, als Westdeutsche Ossis kritisch sehen


Flagge der Deutschen Demokratischen Republik

Auch nach über 20 Jahren der Wiedervereinigung sollen viele Menschen aus Ostdeutschland die westdeutschen Bürger mit eher negativen Attributen beflecken, etwa Geldgier, Oberflächlichkeit oder Arroganz.

In einem Bericht von Welt am Sonntag schreibt man dazu, dass zahlreiche Ostdeutsche (über 40 Prozent) die Westdeutschen praktisch nur mit negativen Eigenschaften belegen würden - wobei man sich auf eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie, Allensbach, für die Hochschulinitiative Neue Bundesländer beruft.

Auf der anderen Seite würden sich Ostdeutsche selbst eher mit positiven Eigenschaften belegen, wie etwa Erfindungsreichtum, Fleiß oder Bescheidenheit. Mehr als 40 Prozent der Wessi-kritischen Bürger aus Ostdeutschland haben also ein eher negatives Bild gegenüber westdeutschen Bürgern.

Bei den "Wessis" ist es hingegen nur etwa ein Viertel, welche ein negatives Ossi-Bild hätten. Die sich negativ über Ostdeutsche äußernden Westdeutschen gaben dabei an, dass jene misstrauisch, unzufrieden und ängstlich sein würden.

Seitens der Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht, gab man zu den Ostdeutschen an: "Die ständige Selbsthinterfragung, der intensive Diskurs gehörte im Westen zur Kultur. Aus einer Diktatur kommend kennt man das so nicht".

Mit Blick in das ostdeutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hieß es von der dortigen Ministerpräsident Erwin Sellering, dass es eine moralische Überheblichkeit des Westens gegenüber den Ostdeutschen geben würde.

Sie sagte: "Mich stört der mitunter hoch erhobene, sehr moralische Zeigefinger des Westens gegenüber den Menschen in der ehemaligen DDR...Da wird die DDR schnell zum Unrechtsstaat erklärt, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab".

  
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