(C) Chatham House, 2012, Bild: Wikipedia (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Schon in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Warnungen vor einem deutlich überhitzten Immobilienmarkt in Deutschland gegeben, auch die deutsche Bundesbank fand hierbei mahnende Worte. Nun hat sie diese erneut bekräftigt.
Gegenüber der "Welt am Sonntag" sagte der Bundesbank-Präsident Weidmann, dass es Fakt ist, dass die Lage am deutschen Immobilienmarkt mittlerweile regional angespannt ist. In den Ballungsgebieten, wie etwa München oder Frankfurt, sind die Preise dabei deutlich gestiegen.
Zum einen sind die recht günstigen Finanzierungsbedingungen ein Faktor für den Preisanstieg, wobei es noch zahlreiche andere gibt, die im Gesamtspektrum mit hineinspielen. Jens Weidmann trat mit seinen mahnenden Worten dabei gleichzeitig Kritikern entgegen, die von einer Panikmache der deutschen Bundesbank warnten.
Diese warfen der Notenbank vor, dass sie unnötig Angst schüren würde und mit den Warnungen vor einer möglichen Immobilienblase ungerechtfertigte Panik verbreitet. Dazu sagte Weidmann in dem Interview: "Wir weisen zwar auf einen beschleunigten Preisanstieg hin, insbesondere in Ballungsgebieten. Aber wir sprechen noch nicht von einer Blase und betreiben erst recht keine Panikmache".
Die Bildung einer Blase würde u.a. dadurch gekennzeichnet sein, dass die Immobilienkredite rasant anwachsen, dies sei derzeit noch nicht der Fall. Ebenfalls müsste man die sehr gedämpfte Entwicklung des deutschen Immobilienmarkes im vergangenen Jahrzehnt mit berücksichtigen, um so das gesamte Risiko bewerten zu können.
"Allerdings tragen die niedrigen Zinsen dazu bei, dass der Immobilienmarkt derzeit boomt", so Weidmann in dem Interview. Dabei würde es auch verschiedene Unsicherheiten geben, etwa durch die vorherrschende Eurokrise verknüpft mit dem Wunsch, das eigene Geld in vermeintliche sichere Anlagen zu parken, dies würde eine wichtige Rolle spielen. Weidmann: "Das alles ist keine Erfindung der Bundesbank".
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
