Führung der NATO scheint über militärischen Eingriff in Syrien nachzudenken


(C) Fabio Pozzebom/ABr, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0 BR)

Ob es möglicherweise einen Kurswechsel in der Handhabung mit Syrien geben wird, dass wird derzeit spekuliert. In der Spitze der NATO wird einem Bericht der Süddeutschen-Zeitung zufolge ein solcher Kurswechsel möglicherweise vorbereitet.

Bei einem informellen Abendessen am vergangenen Dienstag soll es zwischen dem Generalsekretär der Allianz, Anders Fogh Rasmussen, und mehreren europäischen Außenministern zu einer heftigen Auseinandersetzung in der Sache gekommen sein.

Demnach soll es angeblich Hinweise aus US-amerikanischen Geheimdienstberichten geben, dass der syrische Machthaber Baschar al Assad möglicherweise den Einsatz von Chemiewaffen vorbereiten könnte, so Rasmussen. Teilnehmern zufolge soll er gesagt haben, dass die NATO nicht weiter den Kopf in den Sand stecken dürfe.

Bei den teilnehmenden Ministern wertete man den Versuch des NATO-Generalsekretärs derart, dass damit der Weg für die militärische Führung zu öffnen sei, um so ein direktes oder indirektes Eingreifen in Syrien voranzutreiben und entsprechende Pläne "zu entwickeln".

Doch ohne den einstimmigen und politischen Auftrag des nordatlantischen Rates, welchem alle 28 Mitgliedsländer angehören, dürfe das Militär nicht tätig werden. Der NATO-Generalsekretär soll in seiner Haltung von Großbritannien, den USA und auch der Türkei unterstützt worden sein, heißt es.

Nur wenige Stunden zuvor hatte man der Türkei Raketenabwehrsysteme des Typs "Patriot" zugesagt, welche angeblich "rein defensiv" zur Anwendung kommen sollen. Seitens Deutschlands wird man davon aller Voraussicht nach zwei Stück liefern.

Dem Bericht zufolge haben sich gegen die Positionierung Rasmussens mehrere europäische Länder gestellt, darunter die Niederlande, Deutschland und auch die Tschechische Republik. Man solle die angeblich so wichtigen US-amerikanischen Geheimdiensterkenntnisse nicht überbewerten. Man bestand darauf, dass der Konflikt in Syrien nur mit friedlichen Maßnahmen und auch nur über die Vereinten Nationen gelöst werden kann.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch; zeigt: "Anders Fogh Rasmussen")

  
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