(C) Philippe Semanaz, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Wer regelmäßig Tee trinkt, der könnte durchaus seltener an Krebs, Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkranken – wenn auch die restlichen Bedingungen entsprechend positiv sind.
Weshalb das so ist, haben nun Forscher der Bremer Jacobs Universität aufgedeckt. So stellte man fest, dass bestimmte Inhaltsstoffe im Tee mit dem menschlichen Erbgut wechselwirkten.
Bislang schrieb man die auf die Gesundheit wirkende Förderung den sogenannten Polyphenolen (leitet sich vom Phenol ab) zu, welche antioxidativ wirken und freie Radikale unschädlich machen. Jene Stoffe reichern sich vor allem in den Zellkernen der Teepflanze an.
Mit der Hilfe eines Spektroskopie-Verfahrens untersuchten die an der Forschung beteiligten Wissenschaftler, wie und ob einzelne Moleküle des Polyphenol mit der Zellkern-DNA interagieren. Dies konnte man durchaus beobachten, wie es heißt.
In den durchgeführten Laborversuchen gingen demnach zwei der häufigsten Polyphenole des Tees, nämlich Epigallocatechingallat aus grünem Tee und Theaflavin-Digallat aus schwarzem Tee, in Bindungen mit den DNA-Stücken und Proteinen ein, welche sich am Ende der Chromosomen befinden (Telomere).
Besonders jene Stücke der DNA sind für die innere Stabilität der Chromosomen verantwortlich und schützen sie vor dem Zerfall. Bei jeder Zellteilung ist es dabei so, dass das Enzym Telemorase ein Stück von dem Telomer abschneidet.
Dies funktioniert natürlich nicht in unendlicher Weise. Sobald eine kritische Länge erreicht ist, kann sich eine Zelle nicht weiter teilen und stirbt darauf ab. Die Polyphenol-Verbindung aus dem Tee kann hierbei positiv einwirken, da sie an das Telomer gebunden wird.
Dadurch verlangsamen sie den Verkürzungsprozess und verlängern so die Zelllebensdauer. Jene stabilisierende Wirkung kann also positiv auf die Erbinformationen des gesamten Organismus einwirken und es verbessern.
Nun wolle man in diesem Bereich noch vertiefter Forschungen anstellen und auch herausfinden, wie sich die Tee-Polyphenole im menschlichen Körper unter alltäglichen Bedingungen verhalten.
Hierbei soll auch überprüft werden, ob sich die Polyphenole bei regelmäßigem Teekonsum im Zellkern anreichern. Wird hierbei ebenfalls ein positiver Nachweis erbracht, dann hätte man erstmals den tatsächlichen Nachweis dafür, dass Lebensmittel das menschliche Leben verlängern können.
Bild-Quelle: flickr (symbolisch für "Tee")