Depressionen: Forscher spekulieren über Erbgut und Vererbung von Stress


(C) Thomas Splettstoesser, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Forscher wollen nun herausgefunden haben, dass Gewalt und Missbrauch bei Kindern sich ggf. auf das Erbgut niederschlagen kann, jedoch nur, wenn die betroffene Person auch über eine bestimmte Gensequenz verfügt. Derzeit spekuliert man, ob diese Änderung der Gensequenz auch erblich sein könnte.

Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie stellten zu dieser Forschung zuletzt die Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ vor. In der Studie wurde von fast 2000 Afro-Amerikanern das Erbmaterial untersucht. Dies bei Personen, die in der Kindheit oder auch im Erwachsenenalter mehrfach schwere Traumata erlitten.

Die meisten Personen kamen dabei aus Regionen der Vereinigten-Staaten, in denen eine hohe Kriminalitätsrate vorherrscht. Jene wurden etwa durch körperliche Misshandlungen oder auch sexuelle Übergriffe traumatisiert. Circa ein Drittel der Personen erkrankte und litt danach im Erwachsenenalter an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD).

In den Untersuchungen stellte man seitens der Forscher fest, dass eine bestimmte Variante im FKBP5-Gen bei den Trauma-Opfern vorhanden war, welche sich direkt zu den Traumopfern unterschied, welche nicht erkrankt waren.

Man fand nun eine Sequenz, welche dafür verantwortlich sein soll, dass die Trauma-Erfahrungen Spuren auf diesem Gen hinterlassen. Ob diese Schwächung des Stresssystems auch an die Kinder der betroffenen Personen weitervererbt werden kann, muss nun noch genauer untersucht werden.

Im Gegensatz zu den Kindern, waren Erwachsene, welche ausschließlich im Erwachsenenalter traumatisiert wurden, nicht von den molekularen Veränderungen betroffen. Nun hege man die Hoffnung, dass man künftig Medikamente gegen diese Schwächung des Stresssystems entwickeln kann, um jene Prozesse rückgängig zu machen.

Eines der hauptsächlichen Probleme für die Gewalt von Menschen auf andere Menschen ist das psychologische Defizit des Narzissmus. Jenes Feld sollte in diesem Zusammenhang sicherlich auch behandelt werden. Ein passendes Buch zur Thematik: "Die narzisstische Gesellschaft".

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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