(C) Michael Gross, 2007, Bild: Wikipedia (Public Domain)

Medienberichten zufolge will der europäische Finanzmarktkommissar Michel Barnier bei der geplanten Bankenaufsicht in der Europäischen Union keine Ausnahmen gelten lassen, auch nicht für deutsche Volksbanken oder Sparkassen.
Gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag" sagte Barnier, "das wird es einfach nicht geben". Sollten derartige Ausnahmen gemacht werden, so Barnier, dann würden auch andere Länder um solche Ausnahmen bitten, doch dann sei kein europäisches Aufsichtssystem mehr nötig.
Der EU-Finanzmarktkommissar forderte, dass die Europäische Zentralbank die Kompetenzen dafür haben muss, um so tatsächlich jede Bank der Eurozone anschauen zu können, denn sonst würde die Glaubwürdigkeit der Aufsicht und auch der europäischen Finanzmarktstabilität auf dem Spiel stehen, so Barnier.
Auch dürfte die geplante zentralisierte Aufsicht nicht von der Größe eines jeweiligen Geldinstituts abhängen, denn man habe in den vergangenen Jahren erlebt, dass auch mittlere und große Banken durchaus Probleme machen können.
Als Beispiel führte Barnier hier etwa die spanische BANKIA an, oder auch die belgisch-französische Dexia. Diese strikte Haltung von Barnier ist also gegen die bisherige Vorstellung des deutschen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble gerichtet, welcher die deutschen Volksbanken und Sparkassen von der zentralisierten Kontrolle ausnehmen wollte.
Als sogenannte "Bankenunion" bezeichnet man die im Zuge der Eurokrise gemachten Vorschläge für eine zentrale und gemeinsame Verantwortung für die Einlagen, die Finanzaufsicht und Rettungsmaßnahmen.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
