Spitzenrating weg: Moodys stuft Bonität von Euro-Rettungsschirm ab


(C) UGG Boy/Girl, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nun hat die Ratingagentur Moodys ihre bereits öfters geäußerte Drohung wahr gemacht und den Euro-Rettungsschirm abgestuft. Die Bonitätsbenotung wurde für den EFSF und ESM von AAA auf nun AA1 gesenkt, auch der Ausblick für beide Rettungsvehikel bleibt negativ, teilte man mit.

Mit diesem negativen Ausblick könnte also in Zukunft auch noch eine weitere Abwertung anstehen. Damit müssen institutionelle Investoren zweimal überlegen, ob sie ihr Geld in die Rettung des Euros investieren wollen.

Am vergangenen Freitag sagte Moodys zur Begründung der Abstufung, dass vor allem die schlechtere Bonität des Eurokernlandes Frankreich ausschlaggebend für diesen Schritt gewesen sei. Vor etwa einer Woche hatte die US-Ratingagentur das Land ebenfalls von AAA auf nun AA1 herabgestuft.

Diese Herabstufung wurde mit den eher schlechten langfristigen Wirtschaftswachstumsaussichten begründet, welche sich zuletzt weiter eingetrübt hatten. Die US-Ratingagentur Standard & Poors hatte Frankreich bereits im Januar dieses Jahres die Bestnote aberkannt.

Der deutsche ESM-Chef Klaus Regling nannte die Entscheidung der Ratingagentur Moodys "schwer zu verstehen" und erklärte in Brüssel ebenfalls: "Wir sind mit der Herangehensweise der Ratingagentur nicht einverstanden." Der ebenfalls abgestufte Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) ist der Nachfolger des zeitlich begrenzten Rettungsschirms EFSF.

Er soll angeschlagenen Ländern der Euro-Zone mit Notkrediten beistehen und kann dafür bis zu 500 Milliarden Euro ausgeben. Die Kapitalbasis beträgt sogar 700 Milliarden Euro. Ein schlechteres Rating kann die Aufnahme von frischem Geld über den Kapitalmarkt verteuern und erschweren.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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