(C) Lordnikon, 2008, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

Dass nun Statistiken oder auch "Berichte" derart dargestellt werden können, wie es einem gerade passend erscheint, ist nichts Unbekanntes. Mittlerweile gibt es zu dieser Thematik ausreichend breite Literatur (wie etwa: So lügt man mit Statistik – oder auch andere Bücher).
Nun kommt heraus, dass die deutsche Bundesregierung wohl in ihrem Armuts-/Reichtumsbericht ein wenig "Hand angelegt" hat und diverse (entscheidende) Passagen entschärfte. Dabei muss natürlich betont werden, dass dies auch andere "Regierungen" so machen.
Nach einem Bericht der Süddeutschen-Zeitung soll etwa die Aussage "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt" in der Einleitung des Berichts nicht mehr zu finden sein. Festgestellt hatte man dies, indem man einen Vergleich des Entwurfs mit der überarbeiteten Fassung vom 21. November 2012 anstellte.
Der Bericht liegt derzeit wohl bei den Verbänden vor, das deutsche Kabinett soll möglichst noch in diesem Jahr seine Zustimmung erteilen. Die erste Fassung des Berichts, welche alle vier Jahre vom deutschen Bundesarbeitsministerium erstellt wird, war bereits Mitte September dieses Jahres an die Ressorts gegangen, heißt es in dem Artikel von SZ.
Nur zweite Monate später fehlen nach dem Bericht der Zeitung "bestimmte Sätze". In diesen entfernten Sätzen hatten die Beamten des Ministeriums einen durchaus kritischen Blick auf die vorherrschende Situation in der Bundesrepublik geworfen, etwa auch zur Thematik Lohnentwicklung.
In der ersten Fassung stand nach den Angaben der SZ: "Während die Lohnentwicklung im oberen Bereich positiv steigend war, sind die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren preisbereinigt gesunken. Die Einkommensspreizung hat zugenommen." Diese verletze "das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung", so zitierte man.
Doch nun wird angeführt, dass sinkende Reallöhne "Ausdruck struktureller Verbesserungen" am Arbeitsmarkt seien. Denn zwischen den Jahren 2007 und 2011 hätten Erwerbslose durch die Schaffung neuer Vollzeitjobs im unteren Lohnbereich eine Arbeit bekommen.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
