Flagge von Griechenland

Nach einem aktuellen Bericht von WaS (Welt am Sonntag) scheint der umstrittene Schuldenschnitt für Griechenland noch nicht vom Tisch zu sein. Zuletzt hatte es etwa Widerstand aus Deutschland und anderen Staaten gegen diesen gegeben.
In dem Bericht heißt es, dass bei einem "Geheimtreffen" wohl über einen Forderungsverzicht in 2015 diskutiert wurde. In einem anderen Bericht, beim deutschen Spiegel, hieß es, dass der IWF und die EZB für einen Nachlass werben würden, welcher den Verzicht auf die Hälfte der Forderungen beinhaltet.
Am Montag sei über einen Schuldenschnitt für die öffentlichen Geldgeber, bei einem Treffen in Paris, gesprochen worden. Der deutsche Bundesfinanzminister Schäuble und andere Vertreter der Euro-Länder hätten an diesem teilgenommen, so der Bericht.
Bislang war die Grundhaltung der Bundesrepublik so, dass man strikt gegen einen solchen Schuldenschnitt, also einen Verzicht der öffentlichen Gläubiger beharrte, denn dieser Schritt würde Milliarden kosten.
In dem Bericht der WaS war zunächst unklar, ob sich die Regierung in Berlin einen solchen Schritt für das Jahr 2015 vorstellen kann. Aus den teilnehmenden Kreisen in Paris hieß es wohl aber, dass sich der Bundesfinanzminister Schäuble hier "offen" gezeigt hätte.
In Berlin selbst wird dies jedoch bestritten. Die Verwirrung ist also perfekt. Seitens der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds hält man einen massiven Schuldenschnitt für Griechenland für unausweichlich, damit das Land so wieder, auf einen absehbaren Zeitraum, "auf eigenen Beinen stehen kann".
Das angestrebte Ziel sei, dass die griechische Staatsverschuldung so bis zum Jahr 2020 von 144 auf 70 Prozent gedrückt wird. Sollte dieser Schritt tatsächlich durchgeführt werden, müssten die Geberländer etwa auf die Hälfte der Forderungen verzichten.
