Eurokrise: Eurogruppe vertagt Beratungen zu Griechenland auf Montag


(C) Austin Keys, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Im Streit um die nächste Griechenland-Hilfe gab es bei der Eurogruppe erneut keine gemeinsame Einigung. Die Beratungen wurden auf den kommenden Montag vertagt. Man sei an einer gemeinsamen Einigung in Bezug zu den Griechenland-Hilfen gescheitert, teilte man nach der zähen Verhandlungsrunde in Brüssel mit.

Die geführte Debatte drehte sich dabei um die "Lösung" der Griechenlandkrise. Am frühen Mittwochmorgen brachen die Finanzminister ab und vertagten ihre Beratungen über die Thematik zur Schließung der Finanzierungslücke. Mit dem Abbruch liegt nun auch die nächste Griechenland-Hilfstranche auf Eis.

Seitens des deutschen Bundesfinanzministers sagte man nach dem Treffen, dass man "intensiv diskutiert" habe. Die Beratungen wurden etwa zwölf Stunden lang geführt, leider ohne klares Ergebnis. Schäuble sagte nach der abgebrochenen Beratung: "Aber da die Fragen so kompliziert sind, haben wir keine abschließende Lösung gefunden".

Das Scheitern dieses Gipfels wird von Experten als "beachtlich" eingestuft. Damit ist schon ein zweiter Fehlschlag innerhalb kurzer Zeit in der vorherrschenden Eurokrise verzeichnet worden. Erst kurz zuvor hatte die US-Ratingagentur Moodys dem Kernland Frankreich die Bestnote AAA entzogen.

Auch Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker beschrieb die nächtlichen Beratungen als "extensiv", was in der diplomatischen Sprache in der Regel eine heftige Aussprache kennzeichnet. Seit Dienstagabend saßen die Euro-Finanzminister und auch die IWF-Chefin Christine Lagarde in Brüssel zusammen, um an der Vereinbarung zur Rettung Griechenlands zu arbeiten.

Zwischenzeitlich wurden die Verhandlungen unterbrochen. Die Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten sich schon in der vergangenen Woche nicht auf einen Plan zur Unterstützung Griechenlands einigen können.

Athen benötigt dringend eine ausstehende Kreditrate in Höhe von rund 31 Milliarden Euro. Eurogruppen-Chef Juncker hatte sich zum Auftakt des Sondertreffens noch zuversichtlich gezeigt. Dem Vernehmen nach lagen zahlreiche Vorschläge auf dem Tisch, um Griechenland aus der "Klemme" zu helfen.

Euro-Zone und der IWF wollten eigentlich bis Mittwoch eine politische Zusage geben, damit das Geld Anfang Dezember fließen kann. Auch eine Laufzeitverlängerung der Hilfskredite des Krisenfonds EFSF um zehn Jahre war in Brüssel im Gespräch. Ein Schuldenschnitt für öffentliche Gläubiger ist hingegen unwahrscheinlich.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch für "Euro")

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte