Naher Osten, Syrien: NATO-Einsatz ohne Mandat der UN?


(C) Darkone, 2005, Bild: Wikipedia (nicht portiert) (CC BY-SA 2.5)

Seitens russischer Medien schreibt man nun, dass die NATO wohl einen Syrien-Einsatz ohne entsprechendes UN-Mandat plant. Bei der russischen Zeitung Nesawissimaja Gaseta heißt es dazu, dass die NATO einen militärischen Einsatz in Syrien planen würde, ohne eine entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrats zu besitzen.

Wie zuvor auch schon in Libyen, wird nun in Erwägung gezogen, dass die NATO eine Flugverbotszone über die türkisch-syrischen Grenzgebiete anstrebt, wie verschiedene Quellen in Berlin und Brüssel verraten haben sollen. Nach deren Informationen, so ein Bericht bei RIA-Novosti, werde die Türkei am Montag um die Aufstellung von Patriot-Raketen an der türkisch-syrischen Grenze bitten.

Bei den meisten Militärexperten steht dabei außer Zweifel, dass der für Europa zuständige Nato-Oberkommandeur, James Stavridis, dieser Bitte nachkommen wird. Seitens der Süddeutschen-Zeitung berichtete man am vergangenen Freitag zu dieser Sache, dass bereits eine Entscheidung darüber gefallen sei: "Die Bundeswehr wird in Kürze Flugabwehrraketen mit deutscher Bedienungsmannschaft an die türkisch-syrische Grenze verlegen", hieß es dort.

Bei dem benannten Abwehrsystem, welches die neusten Abwehrraketen Patriot PAC-3 beinhaltet, können nicht nur Flugzeuge, sondern auch Raketen abgeschossen werden. Über eine solch militärische Modifikation der Abwehrraketen verfügen innerhalb Europas nur die Niederlande und auch Deutschland.

Die Bundeswehr hat 24 Raketenanlagen dieser Art. Ein Teil dieser Raketen gehört der Nato-Reaktionsstreitmacht (Nato Responce Force). Genauere Zahlen dazu sind aber unbekannt. Seitens der Türkei fühlt man sich angeblich von Syrien bedroht.

Derzeit ist jedoch noch von keinem Bündnisfall die Rede, lediglich "Unterstützungsmaßnahmen" für ein Bündnismitglied würden getroffen, so zumindest die derzeitige aktuelle Darstellung. Doch es scheint sich ein militärischer Eingriff in Syrien mit dem Einsatz von Nato-Waffen abzuzeichnen.

Zuletzt wurde bekannt, dass sich Ankara und Washington auf das Flugverbot für die syrischen Luftstreitkräfte geeinigt hatten. Demnach soll die Flugverbotszone von Aleppo bis zur türkisch-syrischen Grenze reichen.

Am vergangenen Donnerstag wurde diese Frage bei einem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, Italiens und Spaniens in Paris erörtert. Die Vereinigten-Staaten halten sich vorerst zurück und überlassen die Angelegenheit den Europäern.

Quelle: Rian - Bild: Wikipedia (symbolisch "Patriot System")

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte