Bild: Polizei Sachsen, zeigt das NSU-Mitglied, Beate Zschäpe, der Zelle Zwickau

Im Fall der NSU-Terrorzelle wird wohl bald gegen die anhängende weibliche Person, Beate Zschäpe, Anklage erhoben. Seitens des Generalbundesanwalts Harald Range wurde die mehrere hundert Seiten umfassende Anklageschrift unterschrieben, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa.
Das entsprechende Material werde zusammen mit über 1000 Ordnern voller Ermittlungsakten an das Oberlandesgericht München geschickt. Dort werden sich der Staatsschutzsenat und der Vorsitzende Richter Manfred Götz mit dem Fall befassen, heißt es weiter. Angeklagt seien neben Zschäpe auch noch vier weitere Personen aus dem Umfeld der Zwickauer Terrorzelle. Darunter auch der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben.
Nach einem Bericht des Kölner-Stadtanzeigers, vom März 2002, war der damalige NPD-Gründer, Adolf von Thadden, ein V-Mann des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6. Dazu auch passend der folgende Videobeitrag.
Video bezgl. NPD
Außerdem möchten wir im Fall der bekanntgewordenen Zelle "Zwickau" auch noch auf ein passendes Buch hinweisen, welches vom Autor Daniele Ganser (Uni Basel/Schweiz) verfasst wurde. In diesem wird ein europaweites Netzwerk rechtsgerichteter Zellen detailliert auseinandergenommen, welches damals durch die NATO und dem US-Auslandsgeheimdienst CIA angeleitet worden war (gegen die drohende Gefahr des Kommunismuses), im Verbund mit europäischen Unterstrukturen innerhalb von verschiedenen europäischen Nachrichtendiensten.
In mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, baute man rechte Untergrundzellen auf, um so Terror und Tod zu provozieren (das gleiche passierte auch im „linken Spektrum“, das ist jedoch wieder ein anderes Thema). Die Strategie der Spannung, wie sie etwa Ferdinando Imposimato vor kurzem beschrieb, ist gemeint. Das umfassende Werk können Sie unter dem Titel "Nato-Geheimarmeen in Europa" und der ISBN 978-3280061060 beziehen. Nachdem das europaweit angeleitete Netzwerk aufgeflogen war, könnte man sich durchaus vorstellen, dass "umstrukturiert" wurde.
Weitere Informationen, in welchem direkten Zusammenhang deutsche Sicherheitsbehörden direkt mit dieser einen bekanntgewordenen Zelle (NSU-Zwickau) agiert haben, können Sie grob bei Wikipedia nachlesen. Hier heißt es etwa, dass das Zwickauer Trio u.a. durch den Thüringer Verfassungsschutz versorgt wurde. Darunter zählen z.B. Geldzahlungen, etwa 2000 D-Mark für gefälschte Pässe. Dass der deutsche "Verfassungsschutz" etwa auch bei der Gründung des deutschen Ku-Klux-Klan-Ablegers beteiligt war, ist im Gesamtspektrum wohl nicht mehr verwunderlich.
In einer aktuellen Meldung (06. Nov. 2012) heißt es, dass erneute Akten-Schredderungen bekannt geworden sind, die eventuell für den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages von Interesse gewesen wären. In der Vergangenheit kamen bereits mehrere Fälle ans Licht, wo wichtige Akten (NSU) zerstört wurden.
Die Auslagerung auf externe Strukturen ist dabei nichts Ungewöhnliches und gehört zum Handwerkzeug eines Geheimdienstes. Zumindest gewisse Strukturen innerhalb des Dienstes wissen darüber Bescheid (bedeutet nicht, dass alle Individuen über alles Bescheid wissen - Matrjoschka). In einem Bericht von "Stern" hieß es etwa im September, dass 40 Geheimdienst-Spitzel im Umfeld der Terrorzelle NSU aktiv waren. Ein V-Mann vom Berliner Landeskriminalamt (LKA), Thomas S., soll darüber hinaus die NSU mit Sprengstoff versorgt haben.
