Charite Berlin: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen


(C) BriYYZ, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Nach dem Keim-Skandal an der Berliner Charité herrschte großes Diskussionspotential in der Bevölkerung. Dabei ist seit langem bekannt, dass gerade Krankenhäuser als regelrechte Keimbrutstätten gelten. Im Berliner Keim-Fall wurden nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen, nachdem eines der Babys (ein Frühchen) durch die Keime verstorben war. Das Frühchen kam auf der mit Keimen belasteten Babystation der Charité zur Welt. Die aufgenommenen Ermittlungen richten sich derzeit gegen "Unbekannt", heißt es.

Seitens Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagte man, dass die aufgenommenen Ermittlungen noch "am Anfang" stünden. Das betroffene Baby war mit Serratien-Keimen (Gruppe gram-negativer Stäbchenbakterien) in Kontakt gekommen und danach verstorben. Andere Babys auf der Station erkrankten wegen der Keime ebenfalls.

Derzeit wird die Suche nach dem Infektionsherd fortgesetzt, hieß es in Informationen der Nachrichtenagentur dpa. Aktuell sei noch nicht klar, ob auch weitere Babys mit derartig schweren Erkrankungen in potenzieller Lebensgefahr schweben. Am vergangenen Montag hielt man sich seitens der Klinik eher bedeckt, was genauere Informationen angeht, so die FAZ.

Bei den sogenannten Serratien-Keimen handelt es sich um eine Gruppe gram-negativer Stäbchenbakterien aus der Familie der Enterobakterien (Enterobacteriaceae). Diese treten häufig in Krankenhäusern, speziell in Kinderabteilungen und Intensivstationen, auf, wobei allgemein zu beobachten ist, dass die Frequenz der nosokomialen Infektionen (Pneumonie, Wundinfektion) ansteigt.

Quelle: FAZ - Bild: flickr (symbolisch)

  
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