Iran: Die medizinische Versorgung kommt zunehmend in Bedrängnis


(C) Taki Steve, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die sich weiter zuspitzende Sanktionierungslage gegen den Iran führt nicht nur zu wirtschaftlichen Problemen in dem Land. Seit einiger Zeit kommt auch die medizinische Versorgung in Bedrängnis. Speziell für schwer kranke Patienten hat dies enorm negative Auswirkungen, stellt eine Vertreterin des iranischen Gesundheitssektors fest.

Es seien zwar durch die UNO-Sanktionen nicht direkt medizinische Geräte und Medikamente betroffen, doch die Sanktionierungsmaßnahmen des Westens, gegen Teile der iranischen Wirtschaft und Banken, machen die Einfuhr deutlich komplizierter und verteuerten diese zugleich. Hierin sieht Fatemeh Haschemi, die Vertreterin einer iranischen Stiftung für Schwerkranke, ein ernsthaftes Problem.

Speziell Krebspatienten, aber auch andere schwerkranke Menschen, würden durch die Sanktionsmaßnahmen leiden. Insgesamt seien rund sechs Millionen Menschen direkt betroffen. Haschemi sagte: "Wir spüren eine Unterversorgung, insbesondere bei der Behandlung von Krebs und Multipler Sklerose". Daneben seien auch iranische Patienten betroffen, welche unter Blutkrankheiten und Niereninsuffizienz leiden.

Mit dieser öffentlichen Bekundung ist es nun das erste Mal, dass von einer inländischen iranischen Stelle die schwerwiegenden Auswirkungen der verhängten Sanktionen, speziell auch auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung, angesprochen und gleichzeitig angeprangert werden.

Gegenüber der Nachrichtenagentur „Isna“ sagte man, durch Vertreter iranischer Pharma-Unternehmen, dass die Preise für Arzneimittel in den vergangenen drei Monaten um etwa 15 bis 20 Prozent angestiegen sind. Speziell bei Importware stellte sich gar heraus, dass die Präparate sogar zwischen 20 und 80 Prozent im Preis zulegten.

Quelle: ts.sf.tv - Bild: flickr (symbolisch)

  
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