USA: Der Moloch von geheimdienstlichen Informanten-Netzwerken


Abzeichen der United States Drug Enforcement Administration

Die landesweiten US-Strafverfolgungsbehörden, welche für Drogen oder auch Waffen zuständig sind, scheinen keine direkten Überprüfungen durchzuführen, wie oft sich ihre eingesetzten Informanten selbst über das Gesetz stellen. Die allgemein gefahrene Taktik ist klar, dies konnte man bereits auch in „externen Szenarien“ ausmachen.

Zum Beispiel die Söldnertruppe von "Black Water", heute "Academi". Die "Drecksarbeit" wird einfach auf andere Ebenen ausgelagert, um nicht selbst mit irgendwelchen "Dingen" in Kontakt zu kommen. Das Ganze funktioniert ähnlich wie bei Sekten oder anderen "Vereinen", wo z.B. an Universitäten frühzeitig kluge Köpfe "wegrekrutiert" werden, um diese dann passend zu fördern und danach zum Einsatz zu bringen.

Beim US-Justizministerium hat man "eigentlich" recht strenge Vorgaben gemacht, wann das FBI (US-Bundesamt für Ermittlung), DEA (Drogen und Co.) oder das ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms) ihren Informanten Geld, Schusswaffen, Sprengstoff oder ähnliche Ressourcen übergeben darf, damit dies zu einem "Ermittlungserfolg" führt. In vielen dieser Fälle bricht man selbst das Gesetz, um angeblich das Gesetz zu wahren. In einem Artikel bei USA-Today geht man auf diese Sachen nun ein wenig genauer ein.

Meist werden von der Mafia oder anderen Strukturen Informanten angeworben, um diese dann innerhalb einer jeweiligen Gruppe/Struktur spionieren zu lassen. Oft passiert es dabei auch, dass Verbrechen begangen werden, teils auch mit zuvor von US-Bundesbehörden „überreichten Dingen“ wie etwa Drogen, Schusswaffen oder Sprengstoff. Seitens der DEA und ATF hatte man in der Vergangenheit bereits zugegeben, dass man nicht direkt verfolgt, wie oft eine Erlaubnis ausgesprochen wird, wobei derartige "Dinge" zur Anwendung gebracht werden.

Wegen der eher "unglücklichen" Aktion "Fast and Furious" kam man seitens der US-Behörden in gewisse Bedrängnis. Bei dieser Aktion ging es um Menschenhandel von Mexiko in die USA hinein. Im Gesamtspektrum dieser fragwürdigen Aktion gelangten durch US-Agenten auch etwa 2000 Schusswaffen in die Hände eines mexikanischen Drogenkartells. Bei diesem scheint es sich um das "wohlwollende" zu handeln. In Mexiko gibt es auch konkurrierende Drogenbanden.

Der Generalinspekteur des US-Justizministeriums stellte in dem Fall der Waffenlieferungen fest, dass die Agenten den Deal (Waffen an ein mex. Kartell zu verschachern) wohl zuvor nicht direkt genehmigen ließen. Die "Fast and Furious" Aktion geht dabei auf das Jahr 2009 und 2010 zurück. Zwei der geschmuggelten Waffen konnten im Jahr 2010 an einem "speziellen Tatort" aufgefunden werden. Hier wurde nämlich ein US-Grenzschützer ermordet. Doch die meisten der Waffen konnten nie wieder aufgespürt werden.

Seitens Alexandra Natapoff, Professorin an der Loyola Law School Los Angeles, gab man zu diesem und anderen skurrilen Fällen an, dass die Art und Weise, wie man mit Informanten umgeht, ein wesentlicher Aspekt sein muss, um die Legitimität der Strafjustiz zu wahren. Es sei verrückt, dass nicht mal die Strafverfolgungsbehörden immer genau darüber Bescheid wüssten, was ihre Mitarbeiter tun.

Durch die DEA und ATF gab man in diesem Zusammenhang u.a. an, dass sie "in Übereinstimmung" mit den geltenden Regeln diese Informanten zum Einsatz bringen würden. Verübte Verbrechen von Informanten seien jedoch den einzelnen Personen zuzurechnen und nicht der gesamten Institution. Festgestellte Verbrechen würde man an den zusammenlaufenden Ebenen sammeln.

Die Informantenarbeit bei Geheimdiensten ist ein sehr gut gehütetes Geheimnis, wahrscheinlich auch durch die damit verbundenen Gefahren. Wie groß diese Spitzel- und Informantennetzwerke bereits sind, konnte man in der Vergangenheit bereits öfters feststellen. So schätzte man das Informantennetzwerk der DEA im Jahr 2005 auf mehr als 4000 Personen ein. Etwa zwei Jahre später gab man seitens des FBI an, wegen einer Antragsstellung zur Budgeterhöhung bei der Behörde, dass man mehr als 15.000 Agenten/Informanten im Dienst hätte. Dabei sollte man festhalten, dass es sich um relativ alte Zahlen handelt und dass es nur diese beiden US-Agenturen sind. Die Gesamtzahl von alle US-Agenturen (+ Ausland) kann sicherlich mit weit über 100.000 angegeben werden.

Wie viele Steuergelder für diese Informantennetzwerke verpulvert werden, ist zwar nicht offiziell bekannt, doch die Schätzungen könnten einem durchaus Übelkeit heraufbefördern. Die Straffälle, welche aus diesen Netzwerken heraus durchgeführt werden, sind noch eine ganz andere Sache. Könnte es gar sein, wenn es diese undurchsichtigen Netzwerke von Informanten, teils narzisstisch veranlagt, nicht geben würde, dass "deutlich mehr Ruhe im Karton" wäre und die Verbrechenszahlen absinken? Das wäre natürlich in gewisser Weise schlecht, denn dann würden sicherlich Stellen bei verschiedenen Behörden abgebaut werden müssen. Mit einer stetigen Gewaltorgie kann jedoch dafür gesorgt werden, dass man die eigenen Strukturen noch größer baut.

Weitere Informationen zu den Informantentätigkeiten, gekoppelt mit u.a. dem Fall "Fast and Furious", und verschiedenen Statements, erhalten Sie unter der unten aufgeführten Quelle von "USA Today".

Quelle: USA-Today

  
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