(C) International Students Committee, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die geplante europäische Bankenaufsicht kommt anscheinend nicht bei jedem gut an. Zuletzt hatte auch das EU-Land Tschechien gegen diese Planungen rebelliert. Aus der Schweiz traten nun ebenfalls negative Töne an diesem Vorhaben hervor. Seitens des ehemaligen UBS-Chefs, Oswald Grübel, hält man von den geplanten Bestrebungen einer EU-Bankenaufsicht rein Garnichts.
In einem mit dem Magazin "Capital" geführten Interview sagte Grübel, dass er der europäischen Bankenaufsicht eine klare Absage erteilt. Zum vergangenen Freitag hin "einigten" sich die EU-Spitzenfunktionäre in Brüssel für das Vorhaben einer europäischen Bankenaufsicht, diese solle nun 2013 die Arbeit aufnehmen.
Mit diesem Schritt ist eine weitere Zentralisierung, hin zu einem demokratisch nicht legitimierten Superstaat, geschaffen worden. Zu den eher sozialistischen Einheitsbestrebungen in der EU meinte EX-UBS Grübel, dass er von einer solchen Behörde der EU-Bankenaufsicht rein Garnichts hält, denn solange man keine unabhängigen Finanzmärkte und Volkswirtschaften hätte, könnte eine solche paneuropäische Aufsicht nicht funktionieren.
In dem Magazin "Capital" stellte man Grübel auch die Frage, ob man mit dieser neu geschaffenen EU-Institution nicht angeschlagenen Banken "helfen" könnte? Dazu meinte er, dass man sich in der Europäischen Union wohl darauf verständigt habe, dass man nun alle Banken mit Steuergeldern retten müsse - als sei dies ein gottgegebenes Gesetz (Kein direkter Wortlaut).
Zur allgemeinen Tendenz, dass man immer mehr überwachen/regulieren will, zeigte sich Grübel ebenfalls nicht positiv. Er ist eher skeptisch, ob immer mehr Regulierungen nützlich sind. Alleine die Forderung nach noch mehr Regulierungen höre sich so an, als wenn dadurch Probleme gelöst werden könnten.
Deutlich anwachsende Regulierung, so Grübel, würde vielmehr dazu führen, dass eher mit weniger Wachstum gerechnet werden muss. Wann genau die neu-zentralistische Einheitsbehörde der EU-Bankenaufsicht ihren Startschuss hat, ist bislang eher nicht klar. Zuletzt war der Termin zum Start am 1. Januar 2013 gekippt worden. Seitens Angela Merkel (Deutschland/CDU) hieß es, dass die neue Behörde "im Laufe des Jahres [2013] ihre Arbeit aufnehmen wird".
Quelle: 20min - Bild: Wikipedia (symbolisch)
