(C) Renato Ganoza, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Bereits im Verlauf dieser Woche konnte man seitens Nordkoreas vernehmen, dass sich die Regierung des Landes vermehrt verunsichert zeigte, als bekannt wurde, dass eine Neuaufrüstung des Raketenschildes in Südkorea umgesetzt werden soll bzw. in Teilen bereits abgeschlossen ist. Nach Angaben eines russischen Militärexperten seien diese Sorgen Nordkoreas nicht unbegründet.
Man sehe hinter der südkoreanischen Aufrüstung einen Versuch, dass sich die USA in der Region verstärkt "festsetzen" möchten, um so den direkten Einfluss von China weiter einzudämmen. In der vergangenen Woche wurde von Nordkorea weiterhin eine Drohung an Südkorea und an die USA ausgesprochen, dass man im Bedarfsfall dazu in der Lage sei, nicht nur direkt Südkorea und Japan, sondern gleichermaßen auch die USA mit Langstreckenraketen zu erreichen.
Mit dieser verbalen Drohattacke reagierte man nach Ansicht des russischen Experten auf die geäußerten Pläne der südkoreanischen Führung, welche zuvor bekanntgab, dass Südkorea dazu in der Lage sein würde, mit ballistischen Raketen bis zu 800 Kilometer in Nordkorea eindringen zu können.
Diese Raketen sollen nach bisherigen Informationen in naher Zukunft in Dienst gestellt werden. Seitens des russischen Militärexperten kommentierte man die beidseitigen Bedrohungen folgendermaßen:
"Dass Südkorea konkrete Maßnahmen trifft, um sein offensives Militärpotential zu erhöhen, erregt in Pjöngjang natürlich Besorgnis. Südkorea intensiviert ohnehin seine gemeinsamen Militärübungen mit den USA in grenznahmen Gebieten. Nordkorea betrachtet das als Kriegsvorbereitungen. Seine Reaktion ist ziemlich verhältnismäßig, leider gibt es wirklich eine Grundlage dafür (…) Südkorea hat die USA längst um die Erlaubnis gebeten, Raketen mit bis zu 800 Kilometer Reichweite in Dienst zu stellen. Die USA lehnten diese Bitten bisher ab, denn sie begriffen, dass Nordkorea darauf scharf reagieren wird. Erst jetzt sagte Washington ja".
Eine entsprechende Antwort aus Nordkorea folgte umgehend. Um deutlich zu demonstrieren, dass Nordkorea mit seiner Schlagkraft nicht blufft, gab ein nordkoreanischer Sprecher des Militärs sogar einen konkreten Standort für Raketen bei Pjöngjang an. Diesen benannten Standort besuchte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bereits am 3. März dieses Jahres.
Am besuchten und benannten Standort ist gleichzeitig auch die sog. "Raketen-Führungszentrale" untergebracht. Seitens Nordkoreas kritisierte man an der Ankündigung Südkoreas und damit verbunden auch den USA, dass es eine internationale Regelung gebe, die besagt, dass die Reichweiter derartiger Raketen auf max. 300 Kilometer begrenzt werden müsse.
Hierbei griff man speziell die USA an. Seitens der nordkoreanischen Führung sehe man "ein Spiel der USA", welches darauf abzielt, dass ein neues Raketen-Wettrüsten auf der koreanischen Halbinsel losgebrochen werden soll. Dies benannte man als "antichinesischen Schritt", da es mit den neuen Raketenplanungen für Südkorea möglich sei, auch zentrale Gebiete in China zu erreichen. Seitens der Vereinigten-Staaten kommentierte man die Kritik derart, dass die aktuellen Bestrebungen in der Region daher durchgeführt werden, damit die südkoreanische Luftabwehr mit Satelliten- und Drohnen-Daten versorgt werden könne.
In der Onlineausgabe von "Stimme Russlands" sieht man hierbei einen weiteren Schritt der USA, um so einen Aufbau eines asiatischen Teils des US-Raketenschirms voranzutreiben. Seitens Russlands sieht man den Aufbau des Raketenschilds in Ost-Asien aus der Sicht, dass die USA mit ihren verstärkten Aktivitäten Chinas Raketen-Potential eindämmen wollten.
Quelle: ruvr - Bild: flickr (symbolisch)
