Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm

Was ist Narzissmus und wie ist dieser bereits in der Gesellschaft verankert? Unter Narzissmus versteht man im weitesten Sinn die Selbstliebe zu sich selbst. Im Kopf erfindet sich eine von Narzissmus betroffene Person als Spiegelbild neu, welchem er seine Liebe entgegenbringt.
Im engeren Sinn versteht man unter dem psychologischen Defekt des Narzissmus, die Selbstbewunderung oder auch die Selbstverliebtheit. In der heutigen Gesellschaft ist der Narzissmus dabei recht weit verbreitet. Viele Menschen die dem Narzissmus erlegen sind, wissen dabei nicht, dass sie unter einer solchen psychologischen Störung leiden.
In seinem Buch "Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm", zeigt der Autor "Hans-Joachim Maaz" auf, dass die grenzenlose Gier- und Konsumgesellschaft mittlerweile in der Falle des Narzissmus gefangen ist. Hierbei sieht Maaz es als gegebenen Umstand an, dass wenn wir uns als Gesellschaft nicht aus dieser Narzissmus-Falle mit geeigneten Mitteln befreien können, um so die dem Narzissmus zugrundeliegende Bedürftigkeit zu zähmen, so lange wird es nicht möglich sein, dass die Krise der Gesellschaft überwunden wird.
Sollte dieses Problem nicht angegangen werden, sieht Maaz die Lösung der vorherrschenden Krise als ein Stühlerücken auf der Titanic an. Auszeichnen tut sich die narzisstische Gesellschaft mit scheinbar grenzenloser Gier. Den Hals nicht vollbekommen, diese Gier nach immer mehr, ist ein wesentlicher Teil der Ursachen der vorherrschenden Krise in unserem Finanz- und Gesellschaftssystem.
Doch Maaz gibt sich mit dieser engen Form der Problemdefinition nicht gänzlich zufrieden. Die Gier und den Hals nicht vollbekommen unterliegen vielmehr einer psychologischen Störung, die ein Ausdruck einer narzisstischen Störung sind. Dabei beschreibt er den narzisstischen Menschen derart, dass dieser im Kern ein um hohes Ansehen ringendes Individuum ist.
Zugleich ist ein solch narzisstischer Mensch recht unsicher in seiner Gesamthaltung. Eine Selbstbetrachtung seiner defekten Psychologie ist nicht gegeben. Eine dem Narzissmus verfallene Person kann und will auch nicht seine psychologische Störung selbst offenlegen und erkennen. Vielmehr sieht er das künstlich erfundene Spiegelbild seiner Person als das perfekte und unantastbare an.
Generell ist bei narzisstischen Menschen zu beobachten, dass diese eine Art Kompensation in ihrem Leben benötigen. Dies äußert sich z.B. bei narzisstischen Menschen in den Industrieländern der westlichen Welt in der Art, dass eine passende Ablenkung durch Besitz, Konsum, Aktion und Animation entsteht. Das ständige ringen nach Anerkennung und Selbstbestätigung ist dabei das, was einen narzisstischen Menschen, durch seinen psychologischen Defekt, formt.
Viele Menschen denken dabei, dass eine solch narzisstische Störung eher auf Banker oder ähnlich hochgestellte Personen zutrifft. Das ist in der Regel zwar richtig, aber auch "die niederen Strukturen" sind durch den Narzissmus stark betroffen.
Das Buch "Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm" von Hans-Joachim Maaz ist bereits in der 3. Auflage (2. Oktober 2012) erschienen und hat 236 Seiten. Wenn Sie das gesellschaftliche Narzissmus-Problem selbst "unter die Lupe" nehmen möchten, können wir Ihnen dieses wirklich sehr gute Buch weiterempfehlen. Unter dem folgenden Verweis können Sie die aktuelle Auflage beziehen.
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