Griechenland: IWF soll Räumung dünn besiedelter Inseln gefordert haben


(C) Almita Ayon, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der Druck der Troika nimmt auf Griechenland stetig weiter zu. Die griechische Bevölkerung leidet zusehends unter diesem Spardiktat der internationalen Geldgeber. Seitens IWF, EU, EZB (Troika) soll man nun bei den Verhandlungen gefordert haben, dass Menschen von dünn besiedelten griechischen Inseln umgesiedelt werden müssten.

Mit diesem Schritt sollen die Etatausgaben weiter gesenkt werden. Dies soll der griechische Marineminister, Kostas Mousouroulis, am vergangenen Donnerstag in Piräus gesagt haben - bei einem Treffen mit 70 griechischen Reedern soll diese Thematik heiß diskutiert worden sein. Demnach soll durch Vorgaben der Troika geplant sein, dass Inseln, auf denen weniger als 150 Menschen ansässig sind, geräumt werden müssten.

Die dortigen Menschen sollten in höher besiedelte Gebiete umgesiedelt werden. Seitens der griechischen Regierung will man dazu gesagt haben, dass "es keine gute Idee ist". Der Marineminister Kostas soll diesbezüglich geäußert haben, "Wir werden mit (der Bevölkerung) nicht klar kommen", so zitiert man ihn bei Capital-Greece.

Nachdem man seitens der griechischen Regierung dazu ein klares Nein ausgesprochen hatte, soll sich die Troika in dieser Fragestellung zurückgezogen haben, heißt es. Aber alleine schon diese Fragestellung der Troika zeigt wohl, dass man eine generelle Bereitschaft hat, um ganze griechische Inseln zu verwüsten und tausende Familien umsiedeln zu lassen.

Da es sich bei dieser Fragestellung durchaus um ein "heißes Thema" handelt, welches möglicherweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, sagte man zur allgemeinen Lageberuhigung, seitens des Athener Finanzministeriums, dass die Troika nie eine solche Frage aufgeworfen habe. Die verbreiteten Gerüchte hätten nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Von den etwa 6000 griechischen Inseln sind nur circa 227 bewohnt.

Die Regierung unterhält auf diesen Inseln die erforderliche Infrastruktur, inklusive Schulen und Krankenhäuser, finanziert die Fährverbindung zwischen Inseln und von Inseln zum Festland sowie gewährt den Insulanern gewisse Steuervergünstigungen. Bereits in der Vergangenheit stand das Thema vom Verkauf griechischer Inseln zur Debatte, um so "schnell" Geld in die leeren Kassen Griechenlands zu spülen.

Quelle: RiaN - Bild: flickr (symbolisch)

  
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