(C) RBerteig, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Eigentlich hatten EU-Offizielle in der Vergangenheit versprochen, dass die Lage in Griechenland bald "unter Kontrolle" sein wird. Doch nach aktuellen Medienberichten scheint dies wohl nur eine Wunschvorstellung, denn eine gegebene Realität darzustellen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP soll sich die allgemeine Entwicklung in Griechenland weiter verschlechtern.
In einer langfristig ausgerichteten Prognose geht man demnach davon aus, dass die Entwicklung der griechischen Staatsschulden bis zum Jahr 2020 auf über 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ansteigen könnte. Diese Informationen waren zuletzt auch aus einem Artikel von "Welt am Sonntag" herauszulesen - hierbei berief man sich auf "Verhandlungskreise".
Eigentlich hatte man sich seitens Griechenlands und der Troika (EU, EZB, IWF) darauf verständigt, dass die Staatsschulden bis 2020 auf 120 Prozent gesenkt werden sollen, dieser Umstand scheint nun nicht einzutreten. An dieser speziellen Vorgabe ist auch geknüpft, dass damit die Voraussetzungen für das aktuelle, zweite Hilfsprogramm erfüllt werden.
Allgemeinhin sind Staatsschulden von über 120 Prozent damit zu klassifizieren, dass ein jeweiliger Staat, durch seine angehäuften Schulden, als nicht mehr tragfähig angesehen wird. Wie man seitens der Troika (EU, IWF, EZB) nun mit dieser negativen Situation umgehen will, ist nach dem Artikel von "Welt am Sonntag" nicht bekannt. Es gebe jedoch schon verschiedene Vorschläge, heißt es.
Einer davon ist z.B., dass die Verschiebung der Sparziele um zwei Jahre gestreckt wird. Ein zweiter Vorschlag soll demnach lauten, dass die Ziele an sich gestrichen werden. Bei den internationalen Geldgebern sind diese Maßnahmen allerdings umstritten. Seitens der griechischen Regierung forderte man zuletzt von den internationalen Geldgebern, dass diese Zugeständnisse machen sollen.
Unter anderem schlug man hierbei vor, dass die 48 Milliarden Euro Bankenhilfe, welche aus dem zweiten Hilfsprogramm stammen, aus den Staatsschulden von Griechenland heraus gerechnet werden. Doch auch einen weiteren Schuldenschnitt forderte Athen ein. Würde dies geschehen, sind EZB und Eurostaaten direkt von einer solchen Maßnahme betroffen, da diese Hilfskredite gewährten. Zuletzt ließ man seitens der Geldgeber jedoch keine direkte Bereitschaft für derartige Zugeständnisse erkennen.
Quelle: Recentr - Bild: flickr (symbolisch)
