Eurokrise: Die Zahlen aus Spanien lassen EU-Aufsehern Zweifel aufkommen


(C) Ivan Mlinaric, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit manipulierten Zahlen hatte man sich in Griechenland ja bereits abfinden müssen. Doch wie es nun scheint, könnten auch die bisherig bekannten Zahlen aus Spanien diesem Münchhausen-Syndrom unterliegen, zumindest dann, wenn man eine „gewisse Absicht“ unterstellen würde. Seitens der EU-Kommission ist man allgemeinhin skeptisch mit dem zuletzt vorgelegten Zahlenwerk der Spanier.

Durch die EU wurden neue Schätzungen durchgeführt, welche zeigten, dass die bisherigen Zahlen wohl "nicht zu halten sind". Doch nicht nur Spanien scheint hier in der Erklärungssackgasse zu stecken, auch aus Frankreich werden schlechte Zahlen gemeldet, wie es bei "Welt" heißt. Nach einem Bericht von "Bloomberg", teilten die EU-Wirtschafts-Aufseher der Regierung in Spanien mit, dass die bisherigen Zahlen für 2013 eher nicht mit der Realität zu vereinbaren sind.

Hier gab man für das Jahr 2013 ein Defizit von etwa 4,5 Prozent an. Nach Ansicht der EU-Wirtschafts-Aufseher sollen diese Zahlen "auf zu optimistischer Annahme beruhen". In diesem Zusammenhang hatte zuletzt auch der Kommissar für Wirtschaft und Währung, Olli Rehn, eine vorläufige Neueinschätzung zur Lage in Spanien, bei einem Treffen mit dem Wirtschaftsminister Luis de Guindos am 1. Oktober, abgeliefert, wie es heißt. Seitens Spaniens ging man zuletzt davon aus, dass die Wirtschaft in 2013 um etwa 0,5 Prozent schrumpfen werde.

Diese Zahl sei aber deutlich zu optimistisch, wie Analysten "Bloomberg" mitteilten. Man erwarte eher einen Rückgang um die 1,3 Prozent. In diese Sache schaltete sich zuletzt auch der Chef der spanischen Notenbank, Luis Maria Linde, ein. Dieser bezeichnete die Berechnungen der spanischen Regierung ebenfalls als "zu optimistisch".

Seitens der EU-Kommission werde man jedoch keine offizielle Stellung zu Spanien abliefern, noch nicht. Erst am 7. November 2012 plane die EU-Kommission, dass eine direkte Stellungnahme zum spanischen Haushalt abgegeben wird. An diesem Tag wird, wie geplant, die allgemeine Wirtschaftsprognose für Spanien in 2013 veröffentlicht, sagte Kommissions-Sprecher Olivier Bailly.

Sollten sich diese bisherigen Neueinschätzungen für Spanien bewahrheiten, könnte es "übel" werden. Denn damit müsste man auch das Defizitziel in 2012 korrigieren. Dies würde wiederrum dazu führen, dass ggf. neue Sparmaßnahmen durch die Regierung in Madrid angekündigt werden könnten. Weitere Informationen dazu erhalten Sie im Artikel "EU-Aufseher zweifeln an den Zahlen aus Spanien", unter der Quelle von "Welt".

Quelle: Welt - Bild: flickr (symbolisch für "EU und Spanien")

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte