Industrie: Arbeitskosten legten in Deutschland um etwa 3,5 Prozent zu


(C) Philippe Teuwen, 2003, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die Arbeitskosten in der Deutschen Industrie legen weiter zu. Im vergangenen Jahr (2011) soll sich demnach eine Arbeitsstunde um etwa 3,5 Prozent verteuert haben. Die allgemeinen Kosten eines Arbeitnehmers sollen, mit Personalzusatzkosten wie Sozialbeiträgen, im Durchschnitt 35,66 Euro pro Stunde betragen haben.

Im Vergleich dazu sollen nur in sechs anderen europäischen Ländern höhere Arbeitskosten anfallen, in Norwegen, Schweden, Dänemark, Schweiz, Belgien und in Frankreich. Damit rangiert Deutschland nun auf Platz 7. Doch im Vergleich zu den "aufstrebenden Ländern" ist das natürlich geradezu "Wucher". Die Arbeitskosten in Ländern wie Brasilien und Russland sind auf einem gänzlich anderen Niveau.

In den Industriebetrieben Chinas werden etwa 3 Euro (umgerechnet) pro Stunde gezahlt, wobei dies schon ein Maximum darstellt. Dass Deutschland mit seinen Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe in einem globalen Konkurrenzkampf steht, sollte soweit klar sein. Dabei zählen die anfallenden industriellen Arbeitskosten zu einer wichtigen Größe für die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland.

Da Deutschland sehr stark vom Export abhängig ist, sollte hierbei eine sich weiter verschärfende Arbeitskostensteigerung eher negative Effekte erzielen. Von den deutschen Exporten sind etwa 86 Prozent Industriegüter. Zwar lagen die Arbeitskosten in der deutschen Industrie schon immer auf einem recht hohen Niveau, doch im Verlauf der vergangenen Jahre zeigte sich, dass der heimische Kostendruck deutlich niedriger lag als im europäischen Ausland.

Seit dem Jahr 2000 steigen die allgemeinen Arbeitskosten in Deutschland um circa zwei Prozent im Jahr, damit also deutlich langsamer, als z.B. in Ländern wie der Schweiz oder Japan. Nach den Zahlen von 2011 hat sich nun scheinbar eine Kehrtwende vollzogen.

So stiegen die Arbeitskosten erstmals seit dem Jahr 2000 deutlich stärker an, als jene der konkurrierenden Länder. Verknüpft ist dies mit der noch recht guten Konjunktur und dem sog. Fachkräftemangel - diese Umstände bescherten den deutschen Arbeitnehmern der Industrie deutliche Lohnerhöhungen.

Quelle: OZ - Bild: flickr (symbolisch)

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte