(C) Gideon Benari, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In einem Interview mit "DiePresse" wurde nun der ehemalige EZB-Chefvolkswirts Stark befragt, was er von den derzeitigen "Irritationen" der EZB (Europäische Zentralbank) hält und was seine persönliche Meinung zu diesen ist. In dem Interview meinte Stark, dass er durch seinen Rücktritt bei der EZB zum Ausdruck bringen wollte, dass die restlich verbleibenden Personen bei der EZB auf "dem falschen Weg" sind.
So sagte Stark, dass damals innerhalb von wenigen Stunden eine wichtige Geschäftsgrundlage der Wirtschafts- und Währungsunion einfach auf die Seite geschoben wurde. Bei dieser "zur Seite geschobenen Grundlage" handelt es sich um die sogenannte „No-Bail-Out-Klausel“. Diese sollte eigentlich, wie es in den Verträgen festgeschrieben ist, die Verpflichtung geben, dass die Euroländer "keinen Partnerstaat raus boxen dürfen".
Weiterhin machte Stark darauf aufmerksam, dass die gegebenen Kredite "de jure" zwar kein „Bail-Out“ darstellen, doch "de facto" es dazu kommen kann. Zu einem solchen Bail-Out würde es kommen, so Stark, wenn ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland ansteht. Zuvor wäre hierbei auch die "öffentliche Hand betroffen". Würde dies eintreten, käme es zu einem solchen vertragswidrigen Transfer. Dies würde ohne jeden Zweifel ein „Bail-Out“ darstellen, so Stark weiter.
Ebenfalls stellte man Stark die Frage, ob die EZB überhaupt ein Mandat für die aktuellen Bestrebungen und Umsetzungen in der Geldpolitik in der Tasche hat? Hierzu gab Stark an, dass es "auffällig sei", dass sowohl die Politik als auch die EZB von der Ansicht ausgingen, dass die EZB im "Rahmen ihres Mandats liegt". Das gesamte Interview mit "DiePresse" und dem ehemaligen EZB-Chefvolkswirts Stark können Sie unter dem verlinkten Artikel "Stark: EZB bewegt sich außerhalb ihres Mandats", bei der Quelle "DiePresse" nachlesen.
Quelle: DiePresse - Bild: flickr (symbolisch für "EZB")
