(C) DVIDSHUB, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der anhaltende Streit zwischen Japan und China um die sogenannten Senkaku-Inseln (auf Chinesisch: Diaoyu-Inseln) spitzte sich zuletzt massiv zu, schreibt unter anderem die russische Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ in der Dienstagsausgabe.
Die Verteidigungsminister Japans (Satoshi Morimoto) und der USA (Leon Panetta) hatten am vergangenen Montag in Japan ein erweitertes Abkommen über das Aufstellen einer zweiten neuen Radaranlage als Teil des regionalen US-Raketenschirms unterzeichnet.
Die beiden Minister sprachen nicht viel über den aktuellen Streit mit China, eine Anlehnung des neuen Raketenschirms in Bezug auf China wurde nicht geäußert. Der US-Verteidigungsminister Panetta betonte jedoch, dass die neue Radaranlage zur Vorbeugung der Gefahr seitens Nordkoreas nötig sei, außerdem stehe der geplante Standort für diese neue Anlage noch nicht einmal fest. Russische Militärbeobachter und Experten für Geo-Strategie sind sich jedoch darüber einig, dass diese Beteuerungen seitens Japans und der USA keineswegs beruhigend wirken, denn Tokio und Washington kooperieren seit mehreren Jahren im Raketenabwehrbereich.
An der Westküste Japans, direkt vor Nordkorea, steht bereits seit längerem ein solches US-Radar. Die neue Anlage wird laut Medienberichten im Süden der Insel „Honshu“ aufgestellt werden, also näher an China gelegen.
Die USA und Japan wollen somit, im Fall der Fälle, Chinas Raketenarsenal schnell neutralisieren können.
In China gehen die mittlerweile seit einer Woche andauernden anti-japanischen Proteste weiter, nachdem Tokio drei der umstrittenen Senkaku-Inseln bei privaten Besitzern gekauft hat.
Am letzten Sonntag fanden in etwa 85 chinesischen Städten Demonstrationen gegen Japan statt. Beispielsweise wurde in Peking die japanische Botschaft mit Steinen und Flaschen beworfen. Im Zuge dieser ausartenden Proteste hatten japanische Konzerne wie Panasonic und Canon ihren Betrieb in der Volksrepublik China vorübergehend eingestellt. Der japanische Premierminister Yoshihiko Noda forderte die chinesischen Behörden dazu auf, dass japanische Staatsbürger und deren Eigentum in China geschützt werden müssten.
Durch Medien in China werden die Japaner nun eindringlich gewarnt. So sagte zum Beispiel Yu Zhirong, ein leitender Mitarbeiter der chinesischen State Oceanic Administration (SOA), in einem geführten Interview: „Wir müssen die japanische Küstenwache aus den chinesischen Hoheitsgewässern vertreiben. Wir sollten keine Angst vor einem kleinen Gebietskonflikt haben.“
In dem umstrittenen Gebiet der Inseln kreuzen bereits sechs chinesische Patrouillenboote. Laut Medienberichten sollen sogar etwa 1000 Fischerboote auf dem Weg zu den Inseln sein.
Quelle: Rian - Bild: flickr (symbolisch für "Raketenabwehrschirm")
