Petra Pau: Viele Morde der NSU hätte man verhindern können


(C) Franz Richter, 2009, Quelle: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die Terrorakte der NSU zogen sich durch ganz Deutschland. Nicht nur Morde, Sprengstoffanschläge oder Banküberfälle standen auf dem Plan der Terroristen. Umso erstaunlicher ist es, das nun immer mehr Skandale und Pannen zutage treten, die einem dahingehend die Augen öffnen, dass die NSU möglicherweise sogar von staatlichen Strukturen in Deutschland unterstützt worden ist. Zuletzt wurde bekannt, dass ein V-Mann des Berliner LKAs viele Jahre auch Mitglied der NSU gewesen ist. Er soll sogar eine Beziehung mit der NSU-Terroristin Beate Zschäpe gehabt haben. Zudem habe er noch ein Kilogramm Sprengstoff an die NSU-Neonazi-Terrorzelle geliefert, mit welchem später Anschläge durchgeführt worden waren. Der benannte V-Mann Thomas S. war lange Zeit als sogenannte Vertrauensperson (VS) beim LKA Berlin geführt worden.

Nach den zahlreichen Pannen und Skandalen schaltete sich nun auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau in diese Thematik ein. Pau kritisierte die deutschen Sicherheitsbehörden scharf. Zudem machte sie deutlich, dass möglicherweise "viele der durch die NSU begangenen Morde hätten verhindert werden können". Staatliche Strukturen scheinen über die NSU zu jener Zeit bestens Bescheid gewusst zu haben. Pau sagte in diesem Zusammenhang, "dass Sicherheitsbehörden damals durchaus ihre Kontakte hätten nutzen können, um die drei Neonazis der NSU-Zelle festzunehmen", dies sagte sie in einem Gespräch mit dem RBB-Inforadio.

Weiter meinte Pau, dass angesichts der bisherigen Enthüllungen die Frage aufgeworfen werden müsse, was die Berliner Sicherheitsbehörden seit dem Jahr 2002 unternommen hätten, um den Neonazis der NSU-Zelle beizukommen. Hätte man die bekannten NSU-Terroristen bereits damals festgenommen, hätten Morde und Anschläge verhindert werden können. Zudem forderte Petra Pau den Innensenator von Berlin, Frank Henkel (CDU), auf, dass dieser alle in seiner Verwaltung vorliegenden Akten zu dem Fall gründlich durchsuchen und weitere Erkenntnisse zur NSU an den Untersuchungsausschuss weiterleiten solle.

Quelle: Welt - Bild: Wikipedia (symbolisch)

  
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