NSU-Akte: Nachdem die Akte wieder aufgetaucht ist, taucht der VS-Chef ab


(C) Jan Hrdonka, 2007, Quelle: Wikipedia (Gemeinfreiheit)

Nach den Skandalen um die Terrorgruppierung NSU, werden nun weitere Konsequenzen in Deutschland gezogen. Im Zuge einer weiteren Panne, um den NSU-Anhänger Uwe Mundlos, ist nun der Verfassungsschutzchef von Sachsen-Anhalt, Volker Limburg, von seinem Amt zurückgetreten.

Nach AFP-Informationen soll er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt worden sein, so eine Mitteilung des Landesinnenministers Holger Stahlknecht (CDU). Zuvor war eine angelegte Akte des Bundeswehr-Geheimdienstes MAD (Amt für den Militärischen Abschirmdienst), welche eigentlich als verschwunden galt, wieder aufgetaucht.

Zuletzt äußerte sich in diesem Zusammenhang, mit der wieder aufgetauchten MAD-Akte, auch der Magdeburger Innenstaatssekretär Ulf Gundlach. Er sagte, dass er davon ausgeht, dass der sachsen-anhaltinische Verfassungsschutzchef Volker Limburg durch diese Panne um die Versetzung in den Ruhestand gebeten hat. (Kein Wortlaut)

Bereits am Mittwoch hatte Landesinnenminister Holger Stahlknecht (CDU) mitgeteilt, dass doch noch eine Akte bei den Sicherheitsbehörden von Sachsen-Anhalt vorhanden sei. Dieses Aktenmaterial beinhaltet unter anderem Protokolle zur Vernehmung des NSU-Mitglieds Uwe Mundlos. Zunächst hieß es zu dieser Akte, dass sie angeblich nicht mehr vorhanden sei. Nun stellte sich jedoch heraus, dass die MAD-Akte doch noch da ist, diese wurde angeblich falsch abgeheftet.

Um die zahlreichen Pannen zum Fall der NSU gab es bereits in der nahen Vergangenheit verschiedene Rücktritte. Neben den Chefs des Verfassungsschutzes von Sachsen und Thüringen, Reinhard Boos und Thomas Sippel, musste auch der damalige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, seinen Posten räumen.

Zuletzt schaltete sich auch der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses der NSU-Terrorzelle, Sebastian Edathy (SPD), in diese Thematik ein. Dieser forderte nun vom deutschen Bundesverteidigungsministerium, dass weitere Auskünfte zu den früheren Kontakten des NSU-Mitglieds Uwe Mundlos herausgegeben werden sollen. Edathy sagte: "Das Thema ist für uns noch nicht erledigt".

Quelle: IK - Bild: Wikipedia (symbolisch)

  
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