Offizielles Logo von GAZPROM (Teilausschnitt, Gazprom JSC)

Der russische Konzern Gazprom scheint nun Probleme mit der EU-Kommission zu bekommen. Wie aus Informationen von AFP hervorgeht, will die Kommission gegen den russischen Energieriesen Gazprom ein Wettbewerbsverfahren einleiten. Dieses vorerst förmlich zu eröffnende Verfahren soll darauf abzielen, dass Gazprom eventuell seine "beherrschende Marktposition" in Europa ausnutzt.
Bereits seit einigen Monaten kursierten Gerüche bei Marktkennern, dass die EU-Kommission gegen den Gasversorger ein solches Wettbewerbsverfahren eröffnen könnte. Man gehe davon aus, dass Gazprom "in einem Teil der EU seine Marktmacht missbraucht". Dies kann mittlerweile auch aus einer offiziellen Kommissionsmitteilung vom Dienstag herausgelesen werden.
Durch diese Marktbeherrschung Gazproms sollen die Verbraucher in der EU wegen höherer Preise leiden, diesem Umstand wolle man begegnen. Derzeit werde die vorherrschende Lage an den Märkten Ost- und Mitteleuropas untersucht. Aus EU-Kreisen ging dazu hervor, dass mittlerweile acht Länder von den "höheren Preisen durch Gazproms marktbeherrschender Macht betroffen seien".
Unter anderem die baltischen Staaten und auch Polen. Deutschland selbst soll nicht von den höheren Preisen durch Gazprom betroffen sein, hieß es in der Mitteilung. Weiterhin machte man seitens der EU deutlich, dass die Untersuchungen im Bedarfsfall auch ausgeweitet werden könnten. Russland liefert derzeit etwa 25 Prozent des Gases in die EU.
Durch die vorgeworfene "Marktmachtausnutzung" soll Gazprom "zu viel Geld kassieren", dies würde sich letzten Endes schlecht auf die EU-Konsumenten auswirken.
Derzeit gehe man seitens der EU-Kommission davon aus, dass Gazprom seine marktbeherrschende Macht auf verschiedene Arten missbrauchen könnte. Einer der Vorwürfe ist zum Beispiel, dass Gazprom verdächtigt wird, den Weiterverkauf von Gas hintertrieben zu haben. Dadurch wollte der Konzern "allen Kunden" den Preis "diktieren".
Quelle: IK - Bild: Wikipedia (symbolisch)
