Nach Erhöhung der Mehrwertsteuer heißt es nun für viele Spanier - Gürtel enger schnallen


(C) Ben Sutherland, 2010, Quelle: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In Zeiten knapper Staatskassen in Spanien, müssen die Bürger seit dem ersten September 2012 deutlich tiefer für den Einkauf im Supermarkt in die Tasche greifen. Aber auch in anderen Bereichen macht sich die zuletzt durchgeführte Erhöhung der Mehrwertsteuer bemerkbar.

Manche Branchen in Spanien dürften durch diese angehobene Mehrwertsteuer besonders stark betroffen sein. Viele Produkte und auch Dienstleistungen sind seit dem 1. September 2012 in Spanien teurer geworden. Dies geschieht in einem Umfeld, in welchem die Bürger sowieso schon nichts zu lachen haben.

Der Bereich der Fitness-Studios verzeichnete in den letzten Wochen einen "rasanten Anstieg" an Vorauszahlungen – vor offiziellem Inkrafttreten der neuen Mehrwertsteuer. Mitglieder hätten hier teils für bis zu 12 Monate im Voraus bezahlt, um die seit 1. September 2012 neu ausgerichtete Mehrwertsteuer zu umgehen.

Aber auch "andere Maßnahmen" konnten vor der offiziellen Inkraftsetzung der neuen Mehrwertsteuer beobachtet werden. So wurden z.B. verschiedene Fälle bekannt, bei denen Musikfestival-Veranstalter vor dem 1. September Eintrittskarten verkauften, obwohl die jeweiligen Veranstaltungen erst im kommenden Jahr stattfinden.

Auf dem ersten Blick scheint es also so, als würde ein "Konsumrausch" in Spanien herrschen. Doch die mittlerweile in Kraft getretene neue Mehrwertsteuer dürfte diesen "kurzzeitigen Boom" stoppen. Nun heißt es für viele Spanier sparen, sparen und nochmals sparen. Verschiedene spanische Branchenverbände bekräftigten zuletzt, dass dieser "kurze Boom" nur ein kleiner sein wird.

Nur wenige Leute in Spanien haben vor Inkrafttreten der neuen Mehrwertsteuer größere Anschaffungen getätigt, wie bspw. ein Autokauf oder ähnliches. Die spanische Supermarktkette Mercadona hatte vor einigen Wochen bekanntgegeben, dass die Mehrwertsteuererhöhung "nicht auf den Kunden" abgewälzt werden soll. Auch andere Konkurrenten wie LIDL oder Eroski zogen nach.

Marktexperten gehen aktuell davon aus, dass erst mal keine "drastischen Verteuerungen" zu sehen sein werden. Vielmehr würden die Preise zukünftig langsam aber stetig steigen. Die nun neu eingebrachte Mehrwertsteuer ist von zuvor 18 Prozent auf 21 Prozent angehoben worden. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz ist von 8 auf 10 Prozent angestiegen. Die sogenannte „super-ermäßigte“ Steuer für Grundnahrungsmittel oder Bücher bleibt bei 4 Prozent.

Quelle: Handelsblatt - Bild: flickr (symbolisch für "Spanien")

  
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