Spanien: Rajoy erklärt, dass sich Spanien derzeit nicht mehr finanzieren kann


(C) Tomas Fano, 2008, Quelle: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die Spannungen in Spanien erreichen nunmehr die nächste Panikstufe. Der spanische Premier Rajoy erklärte zuletzt, dass Spanien sich derzeit nicht an den Finanzmärkten finanzieren könne. Innerhalb der EU sollen nun bereits verschiedene Verhandlungen darüber begonnen worden sein, wie man die Rettung Spaniens bewältigen kann.

Am vergangenen Samstag war der spanische Premierminister Mariano Rajoy mit seinen Parteigenossen auf dem Schloß Soutomaior zugegen. Hier stellte er vor seinen Parteianhängern klar, dass Spanien nicht mehr in der Lage ist, sich an den internationalen Finanzmärkten mit frischem Geld zu versorgen. Zuletzt waren die Zinsen bei spanischen Bonds auf 6,68 Prozent angestiegen.

Zuvor hatte es hier zwar eine "leichte Beruhigung" gegeben, doch diese war anscheinend nur von kurzer Dauer. Ebenfalls stellte Rojoy auf der Zusammenkunft fest, dass "große Opfer" von den Spaniern abverlangt würden, um diese Krise bewältigen zu können. Zuletzt wurde in Spanien, in Kraft zum 1. September, die Mehrwertsteuer erhöht.

Bereits in der nahen Vergangenheit machte Premier Rajoy deutlich, dass Spanien wohl auf Hilfen der EU zurückgreifen wird, um die Lage im Land zu verbessern. Hierbei wolle man jedoch möglichst darauf verzichten, dass "die harten Auflagen der Troika erfüllt werden müssen". Mittlerweile sollen bereits erste Sondierungsgespräche zwischen Spanien und Brüssel im Gang sein.

Beraten wird hier über den bevorstehenden Bailout. Nach bisher bekanntgewordenen Informationen soll diese verhandelte Rettungssumme deutlich über dem liegen, was im Sommer vom Deutschen Bundestag abgeknickt worden ist.

Damals mussten sogar Abgeordnete des Deutschen Bundestags aus dem Sommerurlaub geholt werden, damit diese das 100 Milliarden-Rettungspaket für spanische Banken absegnen konnten.

Noch in der vergangenen Kalenderwoche wurden von Spaniens Premier Rojoy und dem EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy entsprechende Verhandlungen dementiert. Zuletzt machte die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich, dass Spanien nur Hilfen bekommen wird, wenn das Land auch aufgegebene Auflagen umsetzt.

Quelle: DWN - Bild: flickr (symbolisch für "Spanien")

  
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