(C) Jacob Bøtter, 2006, Quelle: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nicht nur Spanien oder Frankreich sind mittlerweile im "Spiel" der Eurokrise angekommen. Nun gibt es auch schlechte Zahlen aus Dänemark. Durch die Eurokrise hat das eigentlich als recht stabil geltende Land nunmehr selbst mit der Krise in Europa zu kämpfen. Dies machten die aktuellen BIP-Zahlen aus Dänemark deutlich.
Im zweiten Quartal 2012 sank das BIP um 0,5 Prozent, im Vergleich zum vorangegangenen Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die wirtschaftliche Leistung sogar um ganze 0,9 Prozent. Zurückzuführen sei dies, nach offiziellen Angaben, darauf, dass die Dänen "nicht in Kauflaune" sind. Diese "sitzen lieber auf ihrem Geld, da durch das allgemein herrschende Umfeld der Eurokrise, für schlechte Zeiten Geld gespart werde".
Zwar konnte Dänemark bei den Exporten zulegen, doch selbst dieser Anstieg konnte nicht dazu beitragen, dass das dänische BIP unerwartet gesunken ist. Die allgemeine Lage verheißt also nichts Gutes für Dänemark. Auch ein Sprecher der dänischen Handelskammer, Bo Sandberg, machte im Zusammenhang mit den schlechten Wirtschaftszahlen deutlich, dass diese "enttäuschend und besorgniserregend zugleich" sein.
In einem Interview mit Reuters gab Jacob Graven (Sydbank) einen deutlichen Kommentar zu den schlechten Wirtschaftsdaten Dänemarks ab. Nach seinen Worten ist die vorherrschende Euro-Schuldenkrise für das schwache Wachstum in Dänemark verantwortlich. Hierin sieht Graven auch den Grund, warum so viele dänische Konsumenten und Unternehmer auf ihrem Geld sitzen bleiben und dieses nicht ausgeben.
Doch nicht nur die wirtschaftlichen Kennzahlen Dänemarks geraten immer weiter unter Druck. Zuletzt gab auch die dänische Finanzaufsichtsbehörde bekannt, "dass die dänischen Banken alles andere als flüssig sind". Wie groß das Problem mit den Banken in Dänemark ist, kann derzeit noch nicht vollumfänglich abgeschätzt werden.
Sollte sich die Lage der dänischen Banken aber als "schlecht" herausstellen und kommt dazu noch eine sich weiter abkühlende Wirtschaft im Land, würde man sich über kurz oder lang Gedanken über geeignete Interventionsmaßnahmen machen müssen. Im schlimmsten Fall müsste wohl auch Dänemark "ein passendes Rettungspaket" beantragen.
Quelle: DWN - Bild: flickr (symbolisch für "Dänemark")
