Soziale Netzwerke: Will der russische Geheimdienst das Web unterwandern?


Bild zeigt verschiedene Social Media Dienste

Was den westlichen Geheimdiensten nicht allzu neu erscheinen dürfte, soll nun auch in Russland umgesetzt werden. Nach einem aktuellen Medienbericht sollen russische Geheimdienste planen, die öffentliche Meinung über Soziale Netzwerke zu beeinflussen.

Da Russland selbst über keine eigenen Netzwerke dieser Art, zumindest nicht in derartiger Größe wie Facebook oder ähnliche Netzwerke, verfügt, sollen nun "Strategien" ausgearbeitet werden, wie die "neuen Medien besser kontrolliert werden können". In einem Welt-Artikel titelt man dazu sogar: "Russischer Geheimdienst will das Internet unterwandern".

Der Vorstoß der russischen Regierung zielt speziell auf das Internet und die sog. Neuen Medien ab. Der politische Einfluss, welcher über diese Netzwerke transportiert werden kann, scheint auch in Moskau Gefallen gefunden zu haben. Aus einem russischen Medienbericht geht hervor, dass man seitens der russischen Regierung „das Zeitalter der Beeinflussung über Fernsehmedien einem nahen Ende entgegen sieht“.

Dies soll natürlich nicht bedeuten, dass über Fernsehmedien in Zukunft "keine Politik" mehr gemacht wird. Es soll vielmehr, als "ergänzende Maßnahme", auch das Internet und die Neuen Medien verstärkt ins "Feld der Massenmanipulation" gerückt werden. Mit diesem Vorstoß könnten neue Probleme auf regierungskritische Gruppen in Russland zukommen. Bislang fühlten sich diese auf Blogs, in Foren und in Sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitter, sicher.

Dass diese regierungskritischen Gruppierungen in Russland vermehrt auf diese, meist in den USA beheimateten, Dienste zurückgreifen, sah man deutlich an den letzten Parlamentswahlen in Russland. Hier organisierten die Regierungskritiker über Facebook ihre Proteste. In welcher speziellen Form die russischen Geheimdienste die Sozialen Netzwerke, Blogs und Foren beeinflussen wollen, ist bislang noch unklar.

Außerdem soll es den russischen Behörden derzeit "nur" möglich sein, etwa 60 Millionen Quellen im Internet, über eine automatisierte Software, zu verfolgen und diese Quellen auszuwerten. Das entsprechende System soll unter dem Programmnamen "Prisma" laufen. Bei diesem soll es verschiedene Terminals in der Präsidialverwaltung, im Innenministerium und im Parlament geben, um das Internet "zu belauschen". Verschiedene russische Beamte hätten über diese technische Lösung die Möglichkeit, in Echtzeit Diskussionen in Foren, Blogs und sozialen Netzwerken zu verfolgen.

Quelle: Welt Online

  
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