Patentstreit - Apple vs. Samsung: Der Verlierer kommt aus Südkorea


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Im Patentstreit zwischen Apple (USA) und Samsung (Südkorea) erging nun ein Urteil. Samsung erlag vor einem US-Gericht und muss nun etwa eine Milliarde Dollar Strafe zahlen. Das Gericht stellte fest, dass Samsung die Patente Apples mit Absicht verletzt haben soll.

Nachdem das Urteil ergangen war, kündigte Samsung an in Berufung gehen zu wollen. Dabei hatte eigentlich niemand mit einer so raschen Urteilsverkündung gerechnet, Experten meinten zuvor, dass sich das Verfahren noch lange hinziehen wird. Die Geschworenen hatten nur drei Tage beraten, danach wurde das Urteil gefällt. Alleine durch den Umfang des Verfahrens erscheint dieser schnelle Ausgang ein wenig makaber.

Begründet wurde diese schnelle Entscheidung damit, dass die Geschworenen keinen Zweifel an dem Urteil hegen würden. Das Urteil im Patentkrieg zwischen Apple und Samsung ist aber wohl nicht das letzte, vielmehr wurde seitens Apple nur eine Zwischenrunde gewonnen. Beanstandet hatte Apple, dass Samsung sich der Patentverletzung schuldig gemacht habe, weil das südkoreanische Unternehmen das Design und die Funktionsweise von Apples Geräten "nachgeahmt habe".

Geführt wurde dieser Prozess von der Richterin Lucy Koh. Kritiker sehen in ihr "eine nicht neutral handelnde Richterin". Vielleicht hatte Apple auch nur "Glück" in diesem Verfahren. Zumindest die Nähe zum Gericht (SAN JOSE, California, etwa 15 Kilometer von der Apple-Zentrale entfernt) war schon mal ein klarer Vorteil.

Anbei noch einige Hintergrundinformationen zu der Richterin Lucy Koh.

Geboren wurde Koh im Jahr 1963 in Washington, DC. Den Bachelor of Arts-Abschluss (Harvard College) in Sozialwissenschaften, erlangte sie im Jahr 1990. Den akademischen Grad für Rechtswissenschaften erreichte sie im Jahr 1993 (Harvard Law School). In den Jahren zwischen 1993-1994 arbeitete Koh beim US Senatsausschuss für die Justiz. Hier war sie speziell für "Frauenrechte" und "Öffentliche Ordnung" aktiv.

Koh zeichnet sich durch den Umstand aus, dass sie von vielen als "Schnellrednerin" bezeichnet wird. Viele kommen in dem [schnell] geäußerten Informationsfluss nicht mit oder werden teils verwirrt. Als Spezialgebiete hat Koh "Patente" und "Geistiges Eigentum" für sich auserkoren. In zwei prominenten Anwaltskanzleien beriet sie hier verschiedene Unternehmen, unter anderem auch welche aus Silicon Valley.

Bis zu dem Zeitpunkt, als sie 2008 von Gouverneur Arnold Schwarzenegger für das Kammergericht im Bezirk Santa Clara eingeteilt worden ist, arbeitete Koh unter anderem für die Silicon Valley Kanzlei McDermott Will & Emery. Hier wurden verschiedene Technologie-Unternehmen in Sachen Patente, Geschäftsgeheimnisse und auch kommerzielle Zivilsachen beraten.

Bevor die Eltern von Koh in die Vereinigten Staaten emigrierten, waren diese in Nord- bzw. Südkorea beheimatet. Besonders interessant ist daran, dass ihr Vater im Korea-Krieg gegen die Kommunisten kämpfte. Im Zuge der in Südkorea errichteten Militärdiktatur verließ Kohs Vater das verhasste Land, um in den Vereinigten Staaten ein besseres Leben zu beginnen.

Quelle: Spiegel, Wikipedia, Apabasv

  
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