(C) David Weekly, 2008, Quelle: flickr (CC BY 2.0)

Dass im allgemeinen Umfeld der Eurokrise bei manchen Politikern die Nerven mittlerweile blank liegen, sollte man aus den Irretationen der letzten Wochen deutlich gesehen haben. Zum Jahresanfang war man in Sachen "Lösungen zur Eurokrise" noch deutlich optimistischer eingestellt. Nun haben wir August 2012 und die Probleme sind keineswegs weniger, sondern eher mehr geworden.
Eines der größten Probleme in diesem Zusammenhang dürfte für die deutsche Bundesregierung der sogenannte Fiskalpakt und ESM sein. Gegen diesen hatten bekannte Köpfe aus Deutschland Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht, da diese in dem ESM eine "Saugvorrichtung" sehen, um Unmengen an Geld aus Deutschland herauszusaugen und auf andere Volkswirtschaften und Banken der Eurozone und die USA umzuverteilen.
Zuletzt warnte auch der ESM-Kläger Markus Kerber vor den erheblichen Risiken für Deutschland, welche durch ein Inkrafttreten des ESM entstehen würden. Nach seinen Berechnungen würde Deutschland mit etwa 3.700 (3,7 Billionen) Milliarden Euro in der Gesamthaftung belastet werden. Kerber machte in einem Interview, mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera", deutlich, dass durch den "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) eine gigantische Haftungsbombe für Deutschland gezündet werde.
In dem Interview gab er an, dass im Fall, wenn der ESM angenommen werde, Deutschland mit 3,7 Billionen haften könnte - dies entspricht etwa 150 Prozent der Leistung des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Im Verlauf des Interviews kommentierte er zudem, dass die deutschen Verfassungsrichter auf diesen Umstand hingewiesen wurden. Innerhalb dieser genannten Gesamthaftungssumme von 3,7 Billionen Euro sind bereits zugesicherte Gelder der bekannten "Hilfspakete" für Griechenland enthalten.
Aber auch voraussehbare Kosten, im Zuge weiterer Rettungspakete für Griechenland, Spanien, Portugal und Italien sind in der Berechnung mit enthalten. Hierbei sei anzumerken, dass diese eventuell zusätzlich entstehenden Haftungsverpflichtungen der geplanten Rettungen für Italien, Spanien und Frankreich ebenfalls mit hinein gerechnet worden sind.
Diese Berechnungsgrundlage, anhand einer Spekulation auf diesen zukünftig eintretenden Umstand, ist durchaus als realistisch einzuschätzen. Nach den letzten negativen Zahlen, welche aus Italien und Frankreich vermeldet wurden, kann dieses theoretische Zahlenwerk durchaus in die Realität eintreten, womit die weiteren Haftungssummen für Deutschland erheblich ansteigen würden.
Quelle: DMN - Bild: flickr (symbolisch für "Geld und Eurohaftung")
