Medizin: Neue Arzneimittel mit winzigem Chip sollen Informationen über Patienten sammeln


(C) David Richfield, Quelle: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Arzneimittel, so wie wir sie bisher kennen, könnten in der Zukunft schlicht als "Altmodisch" betrachtet werden, wenn man sich eine neue Entwicklung von "Proteus Digital Health" genauer anschaut. Diese neuartigen Arzneimittel-Pillen haben hierbei einen winzig kleinen Chip in sich, der in etwa die Größe eines Sandkorns hat. Von der Firma „Proteus Digital Health“ selbst heißt es, dass diese neue Entwicklung der Arzneimittel mit Chip dazu dienlich sein kann, wenn ein Patient die Einnahme von Tabletten vergessen hat.

Ärzte könnten so die Patienten dahingehend überwachen, ob diese auch regelmäßig ihre Pillen/Arzneimittel einnehmen. Für diese ganz spezielle Form der Überwachung hat sich mittlerweile auch schon ein passender Name gefunden. Nach den Angaben der Firma "Proteus Digital Health" soll es sich bei diesem winzigen Chip um einen sogenannten "Ingestion Event Marker" handeln.

Das gesamte Set besteht hierbei aber nicht nur aus den Tabletten (Pillen). Ebenfalls gehören eine Smartphone-App und ein spezielles Pflaster zur Ausstattung dazu. Der etwa sandkorngroße Mikrochip ist innerhalb der Tablette eingebracht. Dieser besteht aus einer Beschichtung die sich aus Kupfer und Magnesium zusammensetzt. Innerhalb der Tablette erzeugt der Mikrochip ein elektronisches Signal.

Dies aber nur, nachdem die Tablette von einem jeweiligen Patienten eingenommen wurde. Denn der Chip reagiert mit der im Magen befindlichen Magensäure und wird durch den Kontakt mit dieser aktiviert. Doch was soll es mit dem speziellen Pflaster in diesem Set auf sich haben? Nach offizieller Beschreibung durch den Hersteller, soll dieses Pflaster auf den Bauch geklebt werden.

Dieses soll die aus dem Bauchinneren gesendeten Signale des Mikrochips "auffangen" und an ein Smartphone weiterleiten. Sollte sich der jeweilige Patient dazu bereit erklären, hat der jeweils behandelnde Arzt direkt über das Internet Zugriff auf die "Live-Daten" des Patienten. Diese beinhalten unteranderem verschiedene Vitaldaten, wie den Herzschlag und weitere wichtige körperliche Faktoren. Aber speziell auf die „Erinnerungsfunktion“ wollen wir an dieser Stelle zurückkommen.

Denn ein Arzt kann hier gleichermaßen nicht nur die Vitaldaten über das Internet abfragen, sondern auch kontrollieren ob der Patient seine verordneten Arzneimittel konsumiert hat. Bislang ist diese Chipvariante in Arzneimitteln der EU und den USA lediglich in sogenannten Placebos zugelassen. Ob es in naher Zukunft eine flächendeckende Nutzung dieser neuartigen Überwachungstechnologie für Patienten geben wird, ist aus den bisherigen Erkenntnissen nicht ersichtlich.

Quelle:  bluewin - Bild: Wikipedia (symbolisch)

  
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